Coronavirus

Ab diesem Inzidenz-Wert machen Kindergärten zu

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Experten fordern auch Lollipop-Tests in Kindergärten.

Das Netzwerk Elementare Bildung in Österreich (NeBÖ) fordert eine Einschränkung des Kindergartenbetriebs in Regionen mit besonders vielen Corona-Infektionen. "Wenn Schulen ab einer Inzidenz von 400 zusperren, muss es analog dazu auch in der Bildungsinstitution Kindergarten Einschränkungen geben", so Sprecherin Natascha Taslimi zur APA. Außerdem sollten Kindergärten flächendeckend mit Antigenschnelltests ausgestattet werden und auch Kinder sollten sich regelmäßig testen.

Kürzere Öffnungszeiten bei hoher Inzidenz

"Man kann in einer Pandemie nicht so tun, als ob es in den Kindergärten kein Infektionsgeschehen gäbe", kritisiert Taslimi. Wie an den Schulen solle es deshalb in Regionen mit hohen Infektionszahlen automatisch verkürzte Öffnungszeiten geben und Betreuung nur für jene Kinder angeboten werden, die diese unbedingt brauchen. Teilzeitkräfte sollten dann auch ihre Kinder nicht ganztägig in den Kindergarten bringen können. Die Regeln für einen solchen "Notbetrieb" dürften dabei nicht von den Ländern bestimmt werden, sondern müssten österreichweit einheitlich sein.

Außerdem wiederholt die NeBÖ-Sprecherin ihre Forderung, dass auch Kindergärten wie die Schulen flächendeckend mit anterio-nasalen Antikörperschnelltests ausgestattet werden sollen. Die wöchentlich vorgeschriebenen Berufsgruppentests seien praxisfern organisiert, hier brauche es zusätzliche Sicherheit durch Schnelltests, die vor Arbeitsantritt vor Ort gemacht werden können.

Angesichts von immer mehr Infektionsfällen auch im Kindergarten hätten die Pädagoginnen verstärkt das Bedürfnis, ihre und die Gesundheit ihrer Familien zu schützen. Immer mehr würden deshalb auch FFP2-Masken bei der Arbeit tragen, obwohl ihnen bewusst sei, dass das für Kinder irritierend sein kann.

Mehr Tests

Auch die Kinder sollten künftig vermehrt getestet werden, fordert Taslimi. Sie wünscht sich, dass diese daheim mit den Eltern sogenannte Lollipop-Tests durchführen. Das Angebot solle aber freiwillig sein. Die Familien hätten wohl ohnehin ein Interesse daran, die Gesundheit ihrer Kinder und auch ihre eigene zu schützen. Für eine Durchführung an den Standorten selbst wie in den Schulen, wo der "Nasenbohrer"-Test Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht ist, fehle außerdem schlicht das Personal.

Eine recht positive Bilanz zieht Taslimi über die bisherige Impfkampagne. Die Impfbereitschaft sei hoch und laut Rückmeldungen aus den im NeBÖ-Netzwerk vertretenen Ländern habe auch die Abwicklung gut funktioniert. Ausnahme: In Oberösterreich seien wegen Impfstoff-Mangels die Hortpädagoginnen und -pädagogen bei den Impfterminen zurückgestuft worden, dabei wäre laut Taslimi gerade für diese Gruppe wegen der Durchmischung von Klassen und Gruppen im Hort ein Schutz besonders wichtig. 

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