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Coronavirus

Anschober erklärt: Diese Gruppe ist akut-gefährdet

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Betroffen sind etwa 90.000 Personen, die zu den akut-gefährdeten Menschen zählen.

Wien. Gesundheitsminister Rudolf Anschober, AK-Präsidentin Renate Anderl, WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf, Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres und DVSV-Vorsitzender Peter Lehner informierten zum Thema "Besonderer Schutz für Risikogruppen".

Anschober zählt drei Arten von Risikogruppen auf:

  • Ältere Personen über 65-70 Jahre
  • Ältere Personen mit Vorerkrankung - in Alten- und Pflegeheimen
  • Vorerkrankung und im arbeitsfähigen Alter 

Diese Gruppe ist akut-gefährdet

Die Regierung hat in einem internationalen Pilotprojekt eine Gruppe von 90.000 Menschen in Österreich herausgefiltert, die besonders gefährdet für einen schweren Coronavirus-Krankheitsverlauf haben, falls sie angesteckt werden würden. Dieser Personen haben eine schwere Vorerkrankung und sind im arbeitsfähigen Alter. Sie sollen besonders geschützt werden.

Die betroffenen Personen werden ein Schreiben von der Sozialversicherung bekommen. Damit können sie zum Arzt gehen und der Hausarzt geht eine Checkliste mit dem Patienten durch. Danach wird ein Attest erstellt. Mit diesem Attest kann die Person aus dieser Hochrisiko-Gruppe zum Arbeitgeber gehen. 

Der Arbeitgeber ist damit angehalten für die betroffene Person besondere Schutzmaßnahmen zu organisieren, wie etwa ein eigener Arbeitsraum, die Möglichkeit zum Home Office oder eine Freistellung für einen gewissen Zeitraum. 

An die 90.000 Personen bekommen Brief

Betroffen sind etwa 90.000 Personen, die zu den akut-gefährdeten Menschen zählen. Die Daten wurden von der Sozialversicherung per Auftrag der Regierung geliefert. Sie griffen auf Medikamenten-listen zurück. Damit wurden Krankheitsbilder herausgearbeitet, die bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus besonders betroffen wären, sagt Lehner.  

Szekers zählt Beispiele auf wie Menschen mit chronischer Muskelkrankheit, oder die etwa eine Chemo-Therapie hatten. Nicht alle Diabetiker seien betroffen, machte er klar. Wenn man gut eingestellt ist und es bisher wenig Komplikationen gab, sei man kein Hochrisiko-Fall.

"Sehr froh" über die gemeinsame Lösung zeigte sich auch Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. Wichtig sei nun, dass es zu keinen Kündigungen komme. Der Generalsekretär der Wirtschaftskammer (WKÖ), Karlheinz Kopf (ÖVP), versicherte seinerseits, dass auch den Arbeitgebern die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein besonderes Anliegen sei. Anfang Mai sei mit der weiteren schrittweisen Öffnung der Wirtschaft zudem ein guter Zeitpunkt für die Regelung.

Keine gesetzliche Lösung hat man für die Angehörigen für Risikopatienten gefunden. Anschober betonte jedoch, dass diese Verhaltensempfehlungen erhalten werden, etwa wie man den Wohnungsbereich abgrenzen kann. Zudem sei man weiterhin etwa mit der Arbeiterkammer im Gespräch, was besondere Fälle, etwa mit schwieriger Wohnsituation, betrifft.
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