Coronavirus

Chaos um Covid-Tests: Viele Geschäfte blieben geschlossen

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3G-Regel am Arbeitsplatz führt zu völliger Überlastung der Test-Infrastruktur.

Wien. Seit Montag gilt im Job die 3G-Regel. Doch die Kritik am Testchaos wird immer heftiger. Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, klagt in ÖSTERREICH an: „Es ist eine wahre Katas­trophe, es herrscht völlige Überforderung. Mit Ausnahme von Wien hapert es überall an geeigneter Testinfrastruktur. Es gibt zu wenig Testsets, die Auswertungen dauern viel zu lange, manchmal zwischen drei und vier Tage.“

Auch der Handel verzweifelt an fehlender Testinfrastruktur in den Bundesländern: „Etliche Geschäfte können nicht aufsperren, weil die Mitarbeiter nicht zu ihren Testergebnissen kommen“, klagt Rainer Will, Chef des Handelsverbandes. Betroffen seien Baumärkte in OÖ, Mode- und Sporthändler im Westen, auch Schuhandelsketten.

Heulende Mitarbeiter, übervolle Abgabeboxen

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) lenkte bereits ein, bestätigte aktuelle Engpässe bei der flächendeckenden Versorgung und lockerte die für manche ungeimpfte Beschäftigte geltende PCR-Test-Vorschrift. Die von der strengeren Testpflicht betroffenen Personen (in Spitälern, Pflege- und Altenheimen sowie in der Nachtgastronomie) können bei Uneinbringbarkeit eines PCR-Tests auch einen Antigentest vorlegen.

Mit ein Grund für die heftigen Probleme bei der Versorgung: Immer mehr Geimpfte wollen sich testen lassen. Die starke Nachfrage nach Tests erhöht die Wartezeiten in den Teststraßen, in den Laboren, aber auch bei der Versorgung mit den Testsets. Gewerkschafterin Teiber erzählt von überforderten Beschäftigten in den Supermärkten, die die Testsets ausgeben müssen. „Die Mitarbeiterinnen heulen und sind verzweifelt. Die Supermärkte sind teils gestürmt worden, die Abgabeboxen sind übervoll“, so Teiber. Auch führen die Wartezeiten oft dazu, dass Testergebnisse nicht mehr gelten, wenn sie ausgeliefert werden – Chaos perfekt.

Zusätzlich klagt der Handel wegen des Lockdowns für Ungeimpfte über massivste Umsatzeinbußen: „Bis zu 40 Prozent am Montag und Dienstag“, rechnet Will vor. Auch kämen nur halb so viele Kunden wie in Zeiten des Normalbetriebs.

(wek)

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