Verein e-motion stellt per Videotelefonie Kontakt zwischen Therapiepferden und schwer kranken oder behinderten Kindern her - Finanzielle Probleme für Einrichtung.
Wien. 140 Pferde-Therapiestunden für schwer kranke oder behinderte Kinder und Jugendliche finden üblicherweise jede Woche am "Lichtblickhof" des Vereins e-motion statt. Doch die Corona-Epidemie hat auch die Arbeit der Einrichtung auf dem Gelände des Otto-Wagner-Spitals abrupt gestoppt: Alle Therapien wurden abgesagt, um die Kinder nicht zu gefährden. Stattdessen gibt es nun "digitale Pferde-Therapie".
Für die Betroffenen ist die Situation nicht einfach. Als Beispiel nennt der Verein in einer Aussendung die 13-jährige Anna-Maria, die eine angeborene seltene Immunerkrankung hat. Bei ihr und ihren Eltern ist die Angst vor einer Ansteckung besonders groß. Die 17 Therapeutinnen des "Lichtblickhofes" versuchen in dieser Situation dennoch für das Mädchen und die anderen Familien, die üblicherweise regelmäßig zur Therapie kommen, da zu sein.
"Die Kinder wollen wissen, wie ihr Therapiepferd die Isolation erlebt", erzählt Roswitha Zink, Gründerin und Obfrau des gemeinnützigen Vereines. Um den Kontakt aufrechtzuerhalten, führen die Therapeuten mit den Kindern Videotelefonate aus dem Stall, schicken digitale Nachrichten und kurze Videos. Das soll den Kindern Mut und Hoffnung geben. "Wir können die Frage, wann es wieder losgeht, ja nicht beantworten. Den Kindern, die schon normalerweise durch ihre oft lebensbedrohende Erkrankung in einer Extremsituation sind, fehlt das Streicheln, das Gefühl des Getragen-Werdens und das Schnauben der Pferde", so Zink.
Auch für den Verein selbst ist die Situation eine Herausforderung, man kämpfe "mit riesigen praktischen und finanziellen Schwierigkeiten". Denn es müssen die Heuvorräte, Futtermittel und die tierärztliche Betreuung für die 19 "arbeitslosen" Therapiepferde sichergestellt werden. Gleichzeitig mussten Benefizveranstaltungen auf unbestimmte Zeit abgesagt werden und langjährige Sponsoren hätten aufgrund ihrer eigenen Umsatzeinbrüche ihre finanzielle Unterstützung gestoppt. Die Einrichtung hofft auf Spenden und "dass wir die nächsten Wochen durchtauchen, genug Heu für unsere Pferde haben und die Maßnahmen nicht allzu lange dauern werden. Damit wir bald wieder für die Kinder da sein können und wir das auch finanziell irgendwie schaffen", so Zink.