Die deutsche Pharmaindustrie wird einem Bericht zufolge über Jahre hinweg von Impfstoffen gegen das Coronavirus profitieren.
Bis 2030 dürfte sich der finanzielle Effekt auf rund 16 Milliarden Euro belaufen, berichtete der "Spiegel" am Freitag aus einer bisher unveröffentlichten Studie im Auftrag des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (VfA).
Schätzungsweise 57.000 Beschäftigungsjahre dürften demnach in den nächsten acht Jahren durch die Impfstoffproduktion in Deutschland entstehen.
Auch sonst erwies sich die Pharmaindustrie in Deutschland laut der Studie als krisenfest, wie der "Spiegel" weiter berichtete. Durch den vom Mainzer Unternehmen Biontech maßgeblich mitentwickelten Impfstoff Comirnaty flossen demnach allein aus Lizenzeinnahmen Gelder im oberen zweistelligen Milliardenbereich in den hiesigen Standort und sorgten für Wirtschaftswachstum.
2021 generierte die Pharmaindustrie in Deutschland direkt und indirekt eine Bruttowertschöpfung von rund 33,6 Milliarden Euro, gab gut 278.000 Menschen Arbeit und sorgte für 11,7 Milliarden Euro Steuereinnahmen, wie die Studie demnach weiter ergab.
Trotz dieser Zahlen ist die deutsche Pharmaindustrie längst nicht mehr so relevant wie früher, hieß es weiter. Einst bedeutende Unternehmen seien in Fusionen aufgegangen oder verschwunden, die Rolle der einstigen "Apotheke der Welt" übernähmen zumeist andere Länder.
Der Verband VfA sieht durch die mRNA-Technologie, auf der auch der Covid-19-Impfstoff von Biontech beruht, große Hoffnung für die Zukunft. Sowohl in der Entwicklung darauf basierender Medikamente, etwa in der Onkologie, als auch in der Herstellung steckten "enorme volkswirtschaftliche Wachstumspotentiale", zitierte der "Spiegel" aus der Studie.