Coronavirus

Diese EU-Länder sind Corona-Hotspots

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In fast allen Ländern steigen wieder die Zahlen, teils in dramatische Höhen.

3G bis 2G plus, Lockdown-Debatten, Omikron - dass das Coronavirus den Winter 2021/2022 bestimmen wird, steht außer Frage. Fast in allen europäischen Ländern steigen die Zahlen wieder in dramatische Höhen, werden Regeln verschärft und Ungeimpfte immer deutlicher aufgefordert, sich im Sinne der eigenen Gesundheit und einer besseren Zukunft für die Gesellschaft immunisieren zu lassen. Ein Überblick:

Belgien - 14-Tage-Inzidenz über 2.000, Impfquote rund 75 Prozent

Die Infektionszahlen in dem Land mit 11,5 Millionen Einwohnern schießen trotz strengeren Corona-Maßnahmen wie einer Homeoffice-Pflicht immer weiter in die Höhe. Zuletzt wurden mehr als 25.000 neue Infektionen an einem Tag gemeldet - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Mehr als 300 Corona-Patienten werden pro Tag ins Krankenhaus eingewiesen. Die Situation sei schlimmer als alle Szenarien, die Experten vorgerechnet hätten, sagte Premierminister Alexander De Croo kürzlich. Auch die Omikron-Variante wurde in Belgien bereits nachgewiesen.

Irland - 14-Tage-Inzidenz rund 1.270, Impfquote 90 Prozent (Bevölkerung ohne Kinder unter zwölf)

Auch in Irland steigen die Kurven der Corona-Zahlen derzeit steil an - das gilt sowohl für die Zahl der Neuinfektionen als auch jene der Todesfälle. Mitte November schärfte die Regierung die Corona-Maßnahmen nach: So müssen Pubs, Restaurants und Clubs um Mitternacht schließen, außerdem sind dort ebenso wie in Kinos und Theatern Immunitätsnachweise (2G) erforderlich. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind aufgerufen, von zu Hause aus zu arbeiten.

Tschechien - Sieben-Tage-Inzidenz über 1.200, Impfquote knapp 59 Prozent

Die vierte Corona-Welle hat das deutsche Nachbarland mit voller Wucht getroffen. Die Armee hilft in überlasteten Krankenhäusern aus. Vereinzelt mussten bereits Intensivpatienten innerhalb des Landes verlegt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass Tschechien derzeit die Regierung austauscht. Das scheidende Kabinett hat den Notstand ausgerufen und in vielen Bereichen wie Gaststätten und Hotels die 2G-Regel (geimpft oder genesen) eingeführt. Doch nicht immer werden die strengen Auflagen auch eingehalten. Es gibt eine große Gruppe von Impfgegnern, die aus unterschiedlichen Gründen gegen die Spritze sind - von Gerüchten über angebliche Nebenwirkungen bis zu grundsätzlicher Auflehnung gegen die Obrigkeit.

Niederlande - Sieben-Tage-Inzidenz über 900, Impfquote über 73 Prozent

In den Niederlanden kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu gewalttätigen Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Sicherheitskräfte und Mitarbeiter von Hilfsdiensten wurden mit Feuerwerkskörpern angegriffen, die Polizei nahm etliche Randalierer fest. Proteste gegen einen abendlichen Lockdown, der seit Sonntag gilt, hielten sich aber in Grenzen. Zunächst drei Wochen lang müssen Geschäfte, Kulturstätten, Gaststätten und Sportklubs spätestens um 17.00 Uhr schließen. Ausgenommen sind Supermärkte. Sorgen bereitet den Behörden, dass am Wochenende mindestens 13 Flugpassagiere aus Südafrika eingereist sind, bei denen eine Infektion mit der Omikron-Variante festgestellt wurde.

Polen - Sieben-Tage-Inzidenz wird nicht offiziell ausgewiesen, die Impfquote rund 54 Prozent

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist zuletzt leicht gesunken, nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren es zuletzt rund 19.000 Fälle binnen 24 Stunden, am Dienstag wurden 526 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die Lage in den Kliniken ist angespannt. In Polen gibt es weder eine 2G- noch eine 3G-Regelung. Die Regierung hat zwar zum 1. Dezember die Restriktionen verschärft: In Hotels, Restaurants, Kinos und Theatern gilt dann eine Höchstgrenze von 50 Prozent Auslastung - bisher lag das Limit bei 75 Prozent. Geimpfte sollen weiterhin bei diesen Begrenzungen nicht mitgezählt werden. Allerdings fehlt in Polen die Rechtsgrundlage dafür, dass Gäste und Besucher von Hotels, Restaurants oder Kultureinrichtungen verpflichtet werden können, ihren Impfnachweis vorzuzeigen. Insofern sind auch die neuen Regelungen vor allem Theorie.

Schweiz - Sieben-Tage-Inzidenz rund 500, Impfquote rund 65 Prozent

Wie auch in anderen Ländern Europas steigen die Infektionszahlen auch in der Schweiz. Die Impfquote ist eine der niedrigsten in Westeuropa. In verschiedenen Kantonen wurde in den vergangenen Tagen und Wochen die Maskenpflicht ausgeweitet. Die Regierung in Bern setzt vorerst weiterhin vor allem auf die landesweite 3G-Regel in Restaurants, Freizeiteinrichtungen und bei Veranstaltungen. Rückendeckung erhielt sie dabei am Sonntag in einer Volksabstimmung. Eine klare Mehrheit unterstützte das Covid-Zertifikat.

Großbritannien - Sieben-Tage-Inzidenz über 400, Impfquote 69 Prozent

Seit Monaten sind die Corona-Infektionszahlen hoch, in den vergangenen Wochen stieg die Sieben-Tage-Inzidenz erneut an. Die Zahlen der Krankenhauseinweisungen und der Todesfälle gingen hingegen zuletzt zurück. Schon gut ein Viertel der Britinnen und Briten haben Booster-Impfungen bekommen. Die Omikron-Variante, von der bereits einige Fälle nachgewiesen wurden, führte im freiheitsliebenden Großbritannien erstmals seit langem wieder dazu, dass Regeln nachgeschärft werden: So müssen alle Einreisenden einen PCR-Test machen und bis zum Ergebnis in Quarantäne bleiben. Von härteren Maßnahmen ist man zumindest in England jedoch weit entfernt, nur die Maskenpflicht wurde teils wieder eingeführt.

 

 

 

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