Coronavirus

Gecko-Chefin: "Durchseuchung wird passieren"

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Gecko-Chefin Katharina Reich bestätigte, dass es zu einer "großflächigen Infektion in der Gesamtbevölkerung" kommen wird.

Der Krisengipfel der Bundesregierung mit Vertretern der Länder und Experten der Gecko-Komission hat am Dreikönigstag neue Maßnahmen gebracht. Ab 11. Jänner gilt eine FFP2-Maskenpflicht im Freien bei Unterschreitung des Zwei-Meter-Abstands, außerdem kommt es zu verpflichtenden 2G-Kontrollen im Handel. Bereits ab 8. Jänner wird die Quarantäne für Kontaktpersonen verkürzt, erklärten ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) im Anschluss.

Darüber hinaus habe man sich darauf geeinigt, die Gültigkeit des Grünen Passes auf sechs Monate zu reduzieren, dies gilt ab 1. Februar - und zwar für all jene, die bisher zweifach geimpft sind. Für dreifach Geimpfte bleibt die Gültigkeit bei neun Monaten. Damit wolle man erreichen, dass der dritte Stich weiterhin in Anspruch genommen wird, so Nehammer. Von einem Lockdown hat die Regierung abgesehen – vielmehr wolle man auf eine Durchseuchung setzen. 

Gesundheitsminister Mückstein sprach von einem Paradigmenwechsel durch Omikron. Diese Variante sei um ein Vielfaches ansteckender, dennoch scheine sie milder zu verlaufen. Sei bei Delta noch einer von vier Hospitalisierten intensivpflichtig gewesen, sei es bei Omikron nur einer von zehn. "Das ist aber keine Entwarnung", so Mückstein, könne doch Omikron dazu führen, dass sich viele Menschen gleichzeitig anstecken und so die kritische Infrastruktur gefährdet sei. Jeder Einzelne könne nun durch sein Verhalten dazu beitragen, die Geschwindigkeit der Ausbreitung von Omikron einzubremsen, sagte er.

Großflächige Infektion

Gecko-Chefin Katharina Reich sprach sich zwar bei der Pressekonferenz noch gegen eine bewusste Durchseuchung aus, im Interview mit Ö1 revidierte sie diese Aussage jedoch und bestätigte, dass es zu einer großflächigen Infektion in der Gesamtbevölkerung kommen werde. "Das Wort Durchseuchung ist ein negativ behaftetes Wording, ein Begriff, der Angst macht", sagt die oberste Gesundheitsbeamtin des Landes. "Es wird passieren, das ist der Punkt. Nicht es soll, sondern es wird. Es ist so ansteckend, dass wir nicht daran vorbeikommen." Mit einer Impfung, insbesondere einer Dreifachimpfung, sei man aber gut geschützt. "Wir wissen aber, dass wir einen Teil noch nicht erreicht haben", sagt Reich und spielt damit auf die Ungeimpften an. 74 Prozent der impfbaren Bevölkerung haben derzeit ein aktives Impfzertifikat. Für Kinder unter fünf Jahren gibt es derzeit noch keine offizielle Empfehlung für eine Impfung. 

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