Shop-Betreiber hoffen auf eine baldige Öffnung. Sie verlieren 1,8 Milliarden pro Woche.
Wien. Für die Handelsbetriebe wäre eine Verlängerung des Lockdowns eine Katastrophe. 490.000 Mitarbeiter (Arbeiter im Lebensmittelhandel nicht mitgezählt) sind quasi zum Nichtstun verdonnert. Im Kollektiv schreien sie jetzt: „Wir wollen wieder aufsperren!“
Laut Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer kostet jede geschlossene Woche 1,8 Milliarden Euro: „Aber die Leute wollen arbeiten und die Menschen wollen einkaufen.“ Sein Ansatz: Mit Corona-Tests, mit zur Verfügung gestellten FFP2-Masken für Kunden und mit immer mehr Geimpften muss eine baldige Öffnung möglich sein.
In Gefahr. Rainer Will, Chef des Handelsverbands fordert: „Öffnung sobald wie möglich!“ Laut neuesten Berechnungen sind 100.000 Jobs in Gefahr. Er meint, das Ansteckungsrisiko im Handel ist gering: „Im Durchschnitt verbringt jeder Kunde 13 Minuten in einem Geschäft. Das liegt unter der Definition eines K1-Kontakts.“ Gut findet er das „Ausgeben von FFP-Masken zum Selbstkostenpreis – also 2 bis 3 Euro.“
„Ernst“. Fashion-Designerin Martina Müller, Kopf des Labels Callisti, leidet doppelt: „Ich nehme alle Sicherheits-Maßnahmen ernst. Aber mir ist erst geholfen, wenn auch Kultur- und Gastronomie-Betriebe wieder aufsperren. Meine Mode wird ausgeführt, man trägt sie nicht zu Hause.“
„Keine Cluster“. „Wir brennen darauf ausfzusperren“, sagt auch XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger. „Man weiß, der Handel hat keine Cluster gebildet und er ist auch bereit, alle Auflagen auf sich zu nehmen.“
Mehr Hilfen. Sollte der Lockdown verlängert werden, fordert Rainer Trefelik von der Wirtschaftskammer „Kompensationen für die betroffenen Betriebe“.