Coronavirus

Hohe Infektionszahlen: Anschober droht mit Lockdown-Verschärfung

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Auch heute wurden wieder 5.933 Neuinfektionen eingemeldet - das ist der bisher höchste Sonntagswert. Gesundheitsminister Anschober droht mit einer Verschärfung des Lockdowns, sollten sich die Zahlen nicht bald ändern.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Sonntag mit einer Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus gedroht, sollten die täglichen Neuinfektionen nicht zurückgehen und die Covid-19-Patienten mit intensivmedizinischem Betreuungsbedarf weiter steigen. "Die nächsten Tage werden zu Tagen der Weichenstellung. Kommt es zu keiner Entspannung durch Wirksamkeit des Teil-Lockdowns, dann werden wir den Teil-Lockdown verschärfen müssen", meinte Anschober.
 
Die eingemeldeten positiven Testungen - 5.933 waren es österreichweit am Sonntag - bezeichnete Anschober in einer Presseaussendung als "nach wie vor dramatisch hoch", die mittlerweile 459 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen - ein Zuwachs um 58 Prozent binnen einer Woche - als "besorgniserregend". Es gelte nun dafür Sorge zu tragen, dass "die Grenzen des Gesundheitssystems nicht überschritten werden".
 
Anschober appellierte an die Bevölkerung, die Kontakte "zumindest zu halbieren", den Mindestabstand einzuhalten, Mund-Nasen-Schutz-Masken zu tragen, die Maßnahmen wie die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen konsequent einzuhalten und die Stopp Corona App zu verwenden: "Bitte seien Sie jetzt ein Teil der Lösung und übernehmen Sie Mitverantwortung. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie Besuche in Alten- und Pflegeheime machen wollen. Melden Sie sich vorher telefonisch an, lassen Sie sich vorher testen, verwenden Sie eine Schutzmaske und beachten Sie die Vorgaben und Informationen der Heimleitung."
 
Aufgrund viel zu vieler Infektionsfälle in den Alten-und Pflegeheimen habe man die Testungen in diesem Bereich "massiv verschärft", legte Anschober dar. Demnach wurden in der abgelaufenen Woche 100.000 Antigen-Tests an die Alten- und Pflegeheime geliefert. Weitere drei Millionen wurden bestellt, die schrittweise den Heimen übermittelt werden sollen.
 
Aktuell verzeichnete man am Sonntag österreichweit 1.507 infizierte Heimbewohner, um 43 mehr als am Samstag. Unter den Mitarbeitern gab es 877 bestätigte Fälle, ein plus von 19 gegenüber Samstag.

Folgende Verschärfungen könnten kommen:

■ Ausgangsbeschränkung: Sie könnte verlängert werden – derzeit gilt sie ja zwischen 20 und 6 Uhr früh. Möglich ist eine Ausweitung auf den ganzen Tag.

■ Geschäfte schließen. Dar­über hinaus könnte auch der Handel wieder von den Maßnahmen betroffen sein. Ähnlich wie beim ersten Lockdown im März könnten Geschäfte mit Ausnahme von Drogerie- und Lebensmittelmärkten geschlossen beziehungsweise die Geschäftszeiten verkürzt werden. Auch Friseure und Kosmetikstudios müssten dann schließen.

■ Schulen. Noch unsicher ist es, wie es mit den Schulen weitergeht. Nachdem Oberstufen und Universi­täten bereits auf Distance Learning umgestellt wurden, könnten nach der Analyse die Pflichtschulen von den Schließungen betroffen werden. Bislang wurde diese Möglichkeit von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) ausgeschlossen. Möglich ist in einem ersten Schritt eine Schließung der Unterstufe.

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