''Gruppendruck'' als Grund für unterschiedliche Inanspruchnahme.
Wien. In dieser Woche sind laut Zahlen des Bildungsministeriums österreichweit rund 25 Prozent der Kinder im Pflichtschulalter für mindestens einen Tag zur Betreuung an den Schulen angemeldet. Das ist ein starker Zuwachs von rund zehn Prozentpunkten gegenüber der Vorwoche. An den Volksschulen beträgt die Quote sogar 39 Prozent (Vorwoche: 22 Prozent), an den Mittelschulen sind es 14 Prozent (Vorwoche: acht Prozent) und an den AHS-Unterstufen vier Prozent (Vorwoche: drei).
Am höchsten ist die Betreuungsquote über alle Schularten gerechnet in Tirol (31 Prozent) und Vorarlberg (30 Prozent), gefolgt von Oberösterreich (29 Prozent), Kärnten (28 Prozent), Salzburg und Steiermark (je 24 Prozent), Niederösterreich und Wien (je 22 Prozent) und dem Burgenland (21 Prozent). Gezählt werden dafür jeweils jene Kinder, die sich in dieser Woche für mindestens einen Tag angemeldet haben - unabhängig davon, wie oft sie in der Schule sind.
Auch Standorte mit fast leeren Klassen
Diese Zahlen sind aber nur ein Durchschnittswert. Standorte mit fast leeren Klassen stehen dabei Schulen gegenüber, an denen sehr viele Kinder betreut werden. Sogar innerhalb mancher Schulen unterscheiden sich die Werte je nach Klasse stark.
Im Bildungsministerium will man nun einzelne Schulen näher ansehen lassen: "Standorte, die eine sehr hohe Prozentzahl von Kindern besuchen, schauen sich die Bildungsdirektionen näher an und führen Gespräche mit den Schulleitungen", hieß es gegenüber der APA. "Die Schulen stehen zur Betreuung und Lernunterstützung offen. Die Betreuung sollen aber nur jene in Anspruch nehmen, die diese auch benötigen."
Unterschiedliche Inanspruchnahme
Vor allem mit Gruppendruck erklärt sich eine Volksschul-Direktorin im APA-Gespräch die unterschiedliche Inanspruchnahme der Betreuung. Allein an ihrem Standort gebe es Klassen mit unter 20 und über 70 Prozent Auslastung. Das könne nicht an den unterschiedlichen Berufen der Eltern liegen. "Klar haben wir Kinder von Arbeitslosen wie von Ärzten hier - aber die verteilen sich eigentlich über alle Klassen eher gleichmäßig. Und auch die Kinder, die wir gezielt hereinholen, sind in allen Klassen zu finden."
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