Coronavirus

Italienische Lega warnt vor Corona-Infektionen in Österreich

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"In Österreich wächst die Zahl der Ansteckungen. Das selbe gilt für den Balkanraum und trotzdem treffen Busse und Lkw von den Autobahnen dieser Länder in Italien ein", so Lega-Senator Roberto Calderoli.

Rom. Italiens oppositionelle Lega wirft der Regierung in Rom vor, zu wenig zu unternehmen, um zu vermeiden, dass Covid-Träger aus dem Ausland nach Italien einreisen. Dabei verwies die Partei von Matteo Salvini ausdrücklich auf die Lage in Österreich.
 
"In Österreich wächst die Zahl der Ansteckungen. Das selbe gilt für den Balkanraum und trotzdem treffen Busse und Lkw von den Autobahnen dieser Länder in Italien ein. Es hat keinen Sinn, die Italiener fast drei Monate lang zur Einhaltung derart restriktiver Maßnahmen gegen die Pandemie zu zwingen, wenn wir jetzt erlauben, dass das Virus aus anderen Ländern importiert wird", kritisierte der Lega-Senator Roberto Calderoli.
 
Von den 28 neuen Infektionsfällen die in den letzten Tagen in der norditalienischen Region Venetien gemeldet wurden, würden 15 ausländische Bürger betreffen. "Hier geht es nicht um Rassismus, sondern um öffentliche Gesundheit", sagte der Präsident Venetiens, Luca Zaia, am Dienstag. 28 Infektionsfälle angesichts fünf Millionen Bürger in der Region sei jedenfalls eine niedrige Zahl.
 
Für Aufsehen sorgte in Venetien der Fall einer österreichischem Touristin, die einen Urlaub in Jesolo verbracht hatte und danach positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die Frau hatte sich mit ihrem Mann und ihrem zwölfjährigen Sohn vom 26. bis zum 30. Juni in Italien aufgehalten. Bei der Rückkehr vom Italien-Urlaub wurde die Frau positiv auf das Coronavirus getestet. Über die Herkunft der Urlauberin in Österreich gab es keine Informationen. Noch unklar ist, wo sich die Frau infiziert haben könnte. Nicht ausgeschlossen wird, dass die symptomfreie Österreicherin bereits infiziert war, bevor sie nach Italien gereist ist.
 
Sorge löste vor allem ein Infektionsherd in der Stadt Vicenza aus. Dieser wurde von einem aus Bosnien zurückgekehrten Unternehmer ausgelöst, der angezeigt wurde. Der Unternehmer hatte sich bei einem Serben angesteckt, der inzwischen am Covid-19 gestorben ist. Wegen der Infektionen in Vicenza mussten 89 Personen unter Quarantäne gestellt werden. Der Reproduktionsfaktor in Venetien stieg von 0,43 auf 1,63. Zu den Maßnahmen, die Zaia plant, zählt die Zwangseinlieferung von Covid-Erkrankten ins Krankenhaus, wenn sie Behandlungen verweigern.
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