Mit einem Gottesdienst im leeren Petersdom hat Papst Franziskus am Karfreitag des Leidens und Sterbens Jesu gedacht.
Nach Lesungen aus der Heiligen Schrift und den Großen Fürbitten stand die Verehrung des Kreuzes im Zentrum der Feier im Petersdom, in dem wegen der Coronavirus-Epidemie zum zweiten Jahr infolge keine Gläubigen zugelassen waren.
Zu Beginn der Kreuzanbetung warf sich Franziskus, wie es die Karfreitagliturgie vorschreibt, vor dem Altar nieder. Hier verweilte er einige Minuten lang betend. Die Predigt hielt der Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa. Im Gedenken an den Tod Jesu feiert die katholische Kirche am Karfreitag und Karsamstag keine Messe.
Alle Liturgien der Kar- und Ostertage mit Papst Franziskus erfolgen heuer wie bereits im vergangenen Jahr hauptsächlich im Petersdom und ohne die örtliche Teilnahme einer sonst üblichen großen Schar an Gläubigen. Auch der Kreuzweg des Papstes am Abend des Karfreitags (21.00 Uhr) findet nicht wie sonst am römischen Kolosseum statt, sondern in abgeänderter Form auf dem Petersplatz. Die Meditationen über die 14 Stationen des Leidensweges Jesu wurden von Kindern und Jugendlichen verfasst. Einige der Kinder kommen nach Kirchenangaben aus Pflegeheimen in Rom. Die Prozession wird im Fernsehen und im Internet übertragen.
Am Gründonnerstag feierte Franziskus gemeinsam mit rund 200 Gläubigen im Petersdom die Chrisammesse. Die traditionelle Fußwaschung war wegen der Gesundheitsrisiken abgesagt worden. Für den 84-jährigen Franziskus ist es die zweite Karwoche und das zweite Ostern mit starken Corona-Einschränkungen. Er wird auch die Messen zum Osterfest und den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" am Sonntag (12.00 Uhr) ohne Pilger feiern. Diese Festgottesdienste werden ebenfalls unter anderem im Internet übertragen.