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Coronavirus

Krimi um Lockdown-Öffnung

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Regierung debattiert heute mit Sozialpartnern und Ländern. Angst vor Mutation. 

Wien. Die Neuinfektionen bleiben in Österreich trotz zugesperrter Geschäfte, Lokale und gewisse Ausgangsbeschränkungen weiter zu hoch. Auch die Situation in den Intensivstationen ist nach wie vor alles andere als entspannt. Und dazu gesellt sich die Angst vor der britischen Mutation B.1.1.7, die in Österreich freilich auch bereits angekommen ist und das Coronavirus weit ansteckender gemacht hat.

Am Freitag will die Regierung mit Landeshauptleuten und Sozialpartnern beraten. Und am Wochenende über „Lockdown-Öffnung“ entscheiden. Kanzler Sebastian Kurz meinte aber gestern: „Die Situation ist höchst ­volatil, wir müssen extrem behutsam vorgehen.“

Schulen: Faßmann will wieder Unterricht

Kaskade. Bildungsminister Heinz Faßmann – unterstützt von Neos und FPÖ – preschte aber bereits damit vor den Unterricht ab dem 25. Jänner wieder zu starten. Da sollte der Lockdown ursprünglich enden. Der „Kompromiss“, der angedacht wird: Schichtunterricht für eine Woche. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner – in der zweiten Welle noch für offene Schulen – will zuvor eine „Risikoanalyse“ bezüglich der potenziellen Gefährdung der mutierten Variante für Kinder und bleibt vorsichtig. Kurz dürfte gegen eine Öffnung sein.

  • Handel: Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer forciert nun die Öffnung des Handels ab 25. Jänner. Wie ÖSTERREICH berichtet hatte, argumentieren Händler, wenn Schulen öffnen dürften, müssten sie auch wieder Kunden bedienen dürfen. Kanzler Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober haben wiederum nicht nur Warnungen aus Deutschland erhalten ­wegen der Mutation, sondern beobachten freilich, dass nun selbst die Schweiz alle Geschäfte bis Ende Februar schließt. In Österreich ist die Frage noch unentschieden. Sollten die Geschäfte am 25.1. wieder öffnen, würde damit FFP2-Maskenpflicht für Verkäufer und Kunden gelten.
  • Dienstleister: Sollten der Handel aufsperren, wollen das auch die Dienstleister wie Friseure und Kosmetik. Sie argumentieren, dass sie wöchentliche Antigentests machen würden. Die Gültigkeit dieser Tests beträgt freilich maximal 24 Stunden. Zudem sollen sie FFP2-Masken tragen.

International ist Wintersaison bereits vorbei

Urlaub. International – vor allem Deutschland und die Niederlande machen das bereits klar – ist die Wintersaison de facto abgesagt. Aus beiden Staaten kommen aber die meisten Ski-Touristen sonst nach Westösterreich.

In Österreich wird aber noch überlegt, auch Hotels am 25. Jänner aufzu­machen. Letztlich muss man davon ausgehen, dass Kurz und Anschober aber den Lockdown verlängern (müssen).

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