Coronavirus

Nach 2G-Hammer: Wirtschaft fordert weitere Finanzhilfen

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Heimische Wirtschaftsvertreter fordert angesichts der strengeren Corona-Maßnahmen - 2G statt 3G - weitere Hilfen.  

"Wir brauchen einen Turnaround im Pandemiegeschehen und dieser darf nicht auf dem Rücken der Betriebe passieren", kommentierte Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer die Ergebnisse des Covid-Gipfels der Regierung mit den Landeshauptleuten.

"Da wo es Einschränkungen des Betriebes gibt, wie durch Betretungsverbote für Nicht-Geimpfte, ist klar, dass es Unterstützung für besonders betroffene Branchen geben muss", sagte WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Es brauche nun "rasche Gespräche über eine Verlängerung der bestehenden Unternehmenshilfen". Die 2G-Regel trifft besonders die Gastronomie, Hotellerie, körpernahe Dienstleister und Freizeit- sowie Kulturbetriebe.

"Ausmaß nicht absehbar"

Für WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik ist das Ausmaß der Umsatzeinbußen "derzeit noch gar nicht absehbar". Der Handel ist teils von der Besucherfrequenz von angrenzenden Gastronomiebetrieben abhängig. "Gerade zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts, das für viele über Sein oder Nicht-Sein entscheidet, ist jede Verschärfung doppelt existenzbedrohend", warnte Trefelik. "Natürlich wird sich die generelle Aufenthaltsdauer der KundInnen durch die 2G-Auflagen in verwandten und verbundenen Branchen wie der Gastronomie auf die Umsätze auswirken", erwartet auch Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Mögliche Reisewarnungen würden weiters jene Händler treffen, die stark vom Auslandstourismus abhängig seien.

"Wintersaison retten"

Neben der Wirtschaftskammer fordern auch der Handelsverband, die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) und der ÖVP-Wirtschaftsbund weitere Hilfen für betroffene Betriebe. "Da aufgrund der heute angekündigten 2G-Regelung mit finanziellen Einbußen zu rechnen ist, müssen betroffene Unternehmen auch dementsprechende Hilfen bekommen", so Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger. "Natürlich muss alles unternommen werden, um die Corona-Infektionen zu drücken und die Wintersaison zu retten."

ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer fordert von der türkis-grünen Regierung auf die "bewährte Umsatzsteuerreduktion" zu setzen. "Mit der kompletten Rotfärbung der Corona-Landkarte und der Verhängung von 2G ist wirtschaftliches Arbeiten für Tourismusbetriebe in dieser Wintersaison nur mehr sehr schwer möglich", so Reitterer. Der Bund und die EU-Kommission müssten schnell handeln und einen Schutzschirm für die Tourismuswirtschaft aufspannen.

Für Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) ist es "völlig klar", dass es angesichts steigender Corona-Infektionszahlen und einer steigenden Intensivbetten-Auslastung strengere Maßnahmen notwendig sind. "Dafür gibt es den Stufenplan, um auf so eine Entwicklung rasch reagieren zu können. Die Tourismus-Branche ist für die Umsetzung gut vorbereitet", so Köstinger. Wer geimpft sei, werde auch weiterhin kaum Einschränkungen spüren.
 

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