Die Regierung hat sich auf regionale Lockerungen verständigt.
Spannende Wende vor dem heutigen Öffnungsgipfel im Bundeskanzleramt: Wie oe24 aus Regierungskreisen erfuhr, haben sich Kanzler, Vizekanzler und Gesundheitsminister am Sonntagabend auf regionale Lockerungen verständigt. Der neue Regierungsplan, der heute mit Experten und Landeshauptleuten besprochen wird: Jene Bundesländer, die eine niedrige Inzidenz haben, dürfen im März vorsichtige Öffnungsschritte machen. Das würde derzeit allerdings nur Vorarlberg betreffen, wo die 7-Tage-Inzidenz 72,8 liegt. Ein Streitfall ist Tirol, wo die Inzidenz mit 99,3 zwar auch ganz knapp unter 100 liegt, es aber aufgrund der verbreiteten Südafrika-Mutation eine besondere Situation gibt.
Regionale Lockerungen ab 22. März
Die Öffnungsschritte werde es voraussichtlich mit 22. März geben, heißt es aus Regierungskreisen zu oe24. „Jedes Bundesland, das bis dahin seine Inzidenz Richtung 100 bringt, wird vorsichtig aufsperren dürfen“, so ein Regierungsinsider zu oe24. Vorbild ist dabei das italienische Zonen-Modell. In „grünen Zonen“ – jene mit einer Inzidenz unter 100 – soll es dann ab 22. März vorsichtige Öffnungsschritte für Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur geben. „Bei der Gastronomie werden wir allerdings sehr vorsichtig sein, da könnte es am Anfang lediglich auf eine Öffnung der Schanigärten hinauslaufen“, heißt es aus Regierungskreisen gegenüber oe24. Outdoor-Sport soll laut den Plänen der Regierung ebenfalls wieder erlaubt sein. Im Kulturbereich könnte es strenge Kapazitätsgrenzen geben, mit denen Veranstalter dann vorsichtig öffnen dürften.
Kommen Verschärfungen für Bundesländer mit hoher Inzidenz?
Überlegt wird auch, ob es in Bundesländern mit einer besonders hohen Inzidenz (über 250), zu weiteren Verschärfungen kommt, erfuhr oe24: In Niederösterreich ist die Inzidenz mit 196,2 derzeit am höchsten. Auch Wien, das in Lockdown-Zeiten beständig unter 100 lag, nähert sich der 200er-Markte mit großen Schritten (aktuell 186,6). Warum gerade im Osten das Infektionsgeschehen so stark wächst, ist Gegenstand unterschiedlicher Überlegungen. Einerseits soll sich hier die infektiösere britische Variante früher breit gemacht haben, andererseits haben gerade in Wien und Niederösterreich die Schulen eine Woche früher geöffnet, was ebenfalls einen größeren Effekt haben könnte.
Hier die Inzidenz-Werte aller Bundesländer im Überblick:
- Niederösterreich: 196,2
- Wien 186,6
- Salzburg: 185,9
- Kärnten: 177,4
- Burgenland: 169,5
- Steiermark: 158
- Oberösterreich: 132
- Tirol: 99,3
- Vorarlberg: 72,8
