Jetzt ist es fix: Nach nur fünf Tagen sollen sich Schüler freitesten können +++ Nur Sitznachbarn und "beste Freunde" müssen in Quarantäne.
Wien. 371 Klassen und damit knapp 10.000 Kinder waren am Dienstag allein in Wien in Quarantäne. In ganz Österreich sind es schon fast 500 Klassen. Kein Wunder, dass die Minister Heinz Faßmann und Wolfgang Mückstein mit einer neuen Schulverordnung – nach mehreren ÖSTERREICH-Berichten – die Notbremse zogen. Die Regeln für Schulen werden gelockert. Die Verordnung wurde am Abend veröffentlicht. ÖSTERREICH hat die Details:
➔ Freitesten. Bis gestern wurden Kinder, die als K1-Personen klassifiziert waren, für 14 Tage nach Hause geschickt. Erst nach 10 Tagen war ein Freitesten mittels PCR-Test möglich. Das Freitesten wird künftig schon nach 5 Tagen möglich sein.
➔ Wer muss? Bei einer Corona-Infektion in einer Volksschulklasse mussten bisher schon nicht alle Kinder heimgeschickt werden. Bei älteren Schülern ab der Unterstufe sollen nun auch nur noch die direkten Sitznachbarn bzw. „enge Kontakte“ oder „beste Freunde“ nach Hause in Quarantäne geschickt werden – was Experten übrigens eher kritisch sehen. Bildungsminister Heinz Faßmann freute sich, „dass es nun eine verbesserte Regelung des Gesundheitsministeriums gibt. Das bedeutet einen vermehrten Präsenzunterricht und eine deutliche Erleichterung für die Familien.“
Betreuungslücke. Die Neuregelung kommt keine Sekunde zu spät: Denn viele Eltern wissen nicht, wie sie ihre Kinder im Quarantäne-Fall betreuen sollen. Denn Arbeitsminister Martin Kocher hat die Sonderbetreuungszeit (von 3 Wochen) erst ab 1. Oktober wieder eingeführt. Bis dahin, so kritisiert SPÖ-Klubvize Leichtfried, gebe es eine Betreuungslücke. (gü)