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Coronavirus

Südafrika-Virus in Tirol: Behörden verfolgen neue Spur

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In Niederösterreich lebender Tiroler besuchte offenbar nach Südafrika-Reise Bekannten in Tirol.

Innsbruck. Wie die Südafrika-Mutation ihren Weg nach Tirol gefunden hat, dazu hat es in den vergangenen Wochen viele Spekulationen gegeben. Nun haben die Behörden eine neue Spur. Ein in Niederösterreich lebender Tiroler könnte nach einer Südafrika-Reise einen Bekannten in Tirol angesteckt haben, bestätigten die Tiroler und Niederösterreichischen Behörden einen Online-Bericht der "Tiroler Tageszeitung" Freitagabend in einer Aussendung.

Bei dem Bekannten handelt es sich um jene Person, bei der Ende Jänner im Nachhinein festgestellt worden war, dass sie mit der südafrikanischen Mutation infiziert war. Der Mann sollte sich am 23. Dezember im Krankenhaus Schwaz einem operativen Eingriff unterziehen und wurde deshalb routinemäßig getestet. Er war symptomlos. Dieser Mann galt bisher als Patient 1. Seine PCR-Probe wurde im Laufe des Jänner nach Auftauchen der ersten Fälle der britischen Virusmutation in Tirol sequenziert.

Seine Probe existiert nicht mehr

Patient 1 hatte jedenfalls wenige Tage vor seiner Operation Besuch von dem in Niederösterreich lebenden Tiroler, der zuvor fünf Wochen beruflich in Südafrika gewesen war. Dies sei laut Land seit Mitte der Woche bekannt. Nach seinem Tirol-Besuch entwickelte er zu Hause in Niederösterreich am 11. Dezember Symptome und wurde daraufhin am 14. Dezember in einer Teststraße positiv getestet, nachdem er zwei Tage zuvor hohes Fieber entwickelt hatte. Der Nachweis, ob auch er mit der Südafrika-Variante angesteckt war, ist jedoch kaum mehr möglich, da seine Probe nicht mehr existiert.
 
Der Mann landete am 10. Dezember nach seinem Südafrika-Aufenthalt in München, wobei sein in Süddeutschland lebender Sitznachbar - mit dem er auch in Afrika beruflich zu tun hatte - noch am Münchner Flughafen positiv auf das Virus getestet worden war. Laut eigenen Angaben wurde während des Fluges ein Sitzplatz zwischen den beiden freigehalten und eine FFP2-Maske getragen. Noch am Tag der Ankunft ließ sich der in Niederösterreich lebende Tiroler in einem Tiroler Labor mittels PCR-Test auf das Virus testen und erhielt ein negatives Ergebnis. Dann besuchte er seinen Bekannten im Bezirk Schwaz und fuhr anschließend weiter nach Niederösterreich, um seinen Umzug in das Bundesland vorzubereiten.

"Maßnahmen haben sofort gegriffen"

"Es hat keine weiteren Ansteckungen rund um den Tiroler in Niederösterreich gegeben", berichtete die niederösterreichische Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Freitagabend. "Die routinemäßig eingeleiteten Maßnahmen der niederösterreichischen Gesundheitsbehörden haben sofort gegriffen, somit wurde das südafrikanische Virus aus Tirol nach derzeitigem Kenntnisstand nicht nach Niederösterreich gebracht", so die Landesrätin. Aktuell gebe es im gesamten Bundesland keinen Nachweis auf die Virusvariante.
 
Seitens der Behörden wurde betont, dass die Erhebungen noch nicht abgeschlossen seien und noch kein finaler Ermittlungsstand vorliege. Es gehe nun nicht darum einen "Schuldigen" zu suchen, sondern "einzig allein darum, mögliche Infektionsketten bestmöglich nachzuvollziehen und allen Hinweisen nachzugehen, damit sich die ansteckenderen Mutationen nicht weiter ausbreiten können", sagte Michael Brandl, Bezirkshauptmann von Schwaz. Die Bezirkshauptmannschaft habe "umgehend" über das europaweit vernetzte Online-Tracingsystem die deutschen Behörden über den Fall und mögliche "Kausalitäten" informiert, hieß es.
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