Der Druck wächst. Immer mehr Menschen drängen auf ein Ende der harten Maßnahmen.
Wien. Hochspannung bei Geschäftstreibenden und Familien: In drei Tagen – am Montag – verkündet die Regierung, ob der Lockdown am 8. Februar zumindest teilweise beendet wird. Die Front für ein Aufsperren wird immer größer.
Österreichs Unternehmen verlieren jede Woche 1,7 Milliarden Euro. In Summe waren laut Handelsverband die Shops schon 90 Tage geschlossen. Das wären in Summe knapp 22 Milliarden Euro. Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer, spricht von „Arbeitsplatz-Vernichtung“, wenn nicht bald die Rollbalken hinaufgehen. Laut Prognosen sind bis zu 100.000 Jobs in Gefahr.
Reserven der Unternehmer aufgebraucht
Reserven weg. Silvia Rupp betreibt zwei Friseur-Salons in Niederösterreich: „Gerade unsere Berufsgruppe hat bewiesen, dass wir alle Hygienemaßnahmen einhalten. Der Druck unserer Kunden wird immer größer und in vielen Betrieben sind die Reserven völlig aufgebraucht.“
Schule. Front zwei sind die Schulen. Viele Eltern sind wegen Homeoffice und Distance Learning am Limit. Evelyn Kometter vom Elternverband: "Aufsperren ist dringend nötig. Wir brauchen echten Präsenzunterricht. Es ist wichtig, dass die Kinder keinen abgehackten Unterricht haben.“ Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek fürchtet andernfalls „Bildungslücken“.
Zahlen zu hoch. Aber: Die Corona-Zahlen gehen weiter kaum zurück. Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 114 (bedeutet: in einer Woche stecken sich gerade 114 Menschen pro 100.000 mit Corona an). Das Inzidenz-Ziel für diesen Lockdown liegt laut Regierung bei 50!