Coronavirus

Neues Corona Nasenspray soll vor Virus schützen

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Die Forscher der Universität Birmingham haben dabei Wirkstoffe verwendet, die in Europa schon zugelassen sind.

Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein: Wissenschaftler der Universität Birmingham verkündeten, dass sie einen Nasenspray entwickelt haben, der vor Corona schützen soll. Das Mittel besteht aus Bestandteilen, die bereits für die Verwendung beim Menschen freigegeben wurden. Das hätte den Vorteil, dass die Verfahren zur Markteinführung eines neuen Produkts beschleunigt werden könnten.

Das Virus gelangt über die oberen Atemwege – durch Nase und Rachen – in den Körper. Daher forschen Wissenschaftler weltweit an einem Mittel, um eine Ansteckung zu verhindern oder abzumildern. Das Problem ist, noch wurde keiner der entwickelten Nasensprays am Menschen getestet. Das neue Produkt der Uni Birmingham hätte den großen Vorteil, dass es aus bereits zugelassenen Mitteln besteht.  

Schutzschicht auf der Nasenschleimhaut

Das Spray der Wissenschaftler aus Birmingham besteht etwa aus dem Wirkstoff Carrageen, der aus Rotalgen extrahiert und üblicherweise in Lebensmitteln als Verdickungsmittel verwendet wird. Er soll in der Nase auf physikalischem Weg eine antivirale Wirkung entfalten. Das Carrageen bildet sozusagen eine Schutzschicht auf der Nasenschleimhaut.

Außerdem wird Gellan verwendet, das bereits in Nasensprays vorkommt. Das ist ein Material, das durch seine gummiartige Konsistenz in der Lage ist, an Zellen in der Nase zu haften. Das soll verhindern, dass das Virus vom Körper aufgenommen wird und gleichzeitig, dass durch Niesen oder Husten Viruspartikel an eine andere Person weitergegeben werden.

Corona Nasenspray als zweite Schutzschicht

Bisher veröffentlichten die Forscher erst eine Pre-Print-Studie (noch nicht von Experten begutachtet). Dort beschrieben sie, dass Zellviruskulturen die Infektion bis zu 48 Stunden nach der Behandlung mit der Lösung hemmten. Eine regelmäßige Anwendung könne demnach das Ansteckungsrisiko reduzieren. Ein Anwendungsbereich wären etwa Plätze, wo Überfüllungen kaum vermeidbar sind, wie zum Beispiel in Flugzeugen oder Klassenzimmern.

Dr. Richard Moakes vom Forscherteam stellt aber klar: "Produkte wie diese ersetzen keine bestehenden Maßnahmen wie das Tragen von Masken und das Händewaschen, die weiterhin von entscheidender Bedeutung sind, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Mit diesem Spray wird jedoch eine zweite Schutzschicht hinzugefügt, um die Übertragung von Viren zu verhindern und zu verlangsamen."

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