Gefährlicher Identitätsklau

AK warnt vor neuer Mega-Abzocke

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Cyberkriminelle haben es laut Arbeiterkammer erneut auf heimische Internet-Nutzer abgesehen.

Im Internet macht gerade eine neue Abzockmasche die Runde, die es auf sensible Daten heimischer Internetnutzer abgesehen hat. Konkret warnte die Arbeiterkammer (AK) am Dienstag in einer Aussendung vor Fake-Inseraten, mit denen Cyberkriminelle die Identität ihrer Opfer klauen wollen. Welche Auswirkungen ein derartiger Betrug haben kann, wird anhand eines aktuellen Beispiels aufgezeigt.

Datenübermittlung als Einfallstor

So berichtet die AK über den Fall der Katharina O. Die Frau habe nach langem Suchen endlich einen Job als „Back Office MitarbeiterIn“ im Home-Office bei einem „jungen, aufstrebenden Fintech-Unternehmen in der Krypto-Branche mit Hauptsitz in Österreich“ gefunden. Die Bezahlung war mehr als überzeugend: 750 Euro für zehn Stunden pro Woche sowie 13. und 14. Gehalt, freie Zeiteinteilung und unbefristetes Dienstverhältnis. Für den Arbeitsvertrag musste das Human Resource Management des Unternehmens ihre Identität überprüfen, „da es sich bei der ausgeschriebenen Stelle als Back Office Mitarbeiter/in um einen reinen Home-Office Job handelt“. Katharina O. musste Ausweiskopie, Selfie mit Lichtbildausweis, Meldezettel, E-Card und Kontodaten senden.

>>>Nachlesen:  Achtung: Diese Nummern NIE zurückrufen

Traumjob wurde zum Alptraum

Laut der AK wurde der Arbeitsvertrag abgeschlossen. Katharinas Arbeit: „Empfang, Verwaltung und systeminterne Dokumentation der SEPA-Transaktionen“, „Durchführung des Wechselprozesses in die von Kunden gewünschte Kryptowährung über eine unserer Exchange Partnerplattformen“ und „Auszahlung der Kryptowährung an die im System hinterlegte Kunden-Wallet“. Konkret bedeutete das: Die Frau sollte Geld von Unbekannten auf ihrem privaten Konto empfangen und es an anonyme Hintermänner weiterleiten. Das kam ihr sehr verdächtig vor. Sie wandte sich an die AK um Hilfe. „Uns war sofort klar, dass sie an Kriminelle geraten war. Aufgrund ihrer Bewerbungsunterlagen konnten sie mit ihren Daten einen Identitätsdiebstahl begehen und sie für strafbare Geldwäscherei einspannen“, sagt AK Konsumentenschützer Jakob Kalina. „Wir rieten der Konsumentin umgehend zu einer Anzeige bei der Polizei und zur Kontaktaufnahme mit der Bank, um Geldverluste abzuwenden. Allein mit ihren Daten können die Betrüger Verbrechen unter fremden Namen begehen und enormen Schaden anrichten!
 
 

Betrug oft erst spät erkennbar

Derartige Maschen, um die Identität von Personen zu klauen, seien laut den Konsumentenschützern gang und gäbe. „Dazu schalten sie etwa Fake-Inserate, mit denen sie an Ausweiskopien und sensible Unterlagen gelangen wollen, fordern bei privaten Käufen als Sicherheitsnachweis ein Selfie mit Reisepass oder versenden betrügerische Nachrichten, die Empfänger zur Bestätigung ihrer Identität auffordern. Uns sind Fälle bekannt, bei denen Betrüger Konten im Namen ihrer Opfer eröffnen und diese für Geldwäscherei nutzen, Einkäufe unter fremden Namen machen oder weitere Menschen unter falschem Namen betrügen“, so Kalina. Betroffene würden den Betrug häufig erst sehr spät erkennen. Etwa wenn sie eine Vorladung von der Polizei erhalten oder mit unerklärbaren Inkassoforderungen konfrontiert werden. 
 
 

Tipp

Deshalb empfehlen die AK-Experten allen Internetnutzern, nie Ausweiskopien und persönliche Unterlagen an unbekannte Dritte zu übermitteln. Das Risiko sei sehr groß, einem Verbrechen zum Opfer zu fallen.
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