USA & Großbritannien hielten sich daran

Corona-Impf-Debakel: EU hätte auf Bill Gates hören sollen

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Rat des Microsoft-Gründers liegt ein Jahr zurück - USA & Großbritannien hielten sich daran.

Während Länder wie Israel, Großbritannien und die USA bei der Impfung gegen das Coronavirus ein enormes Tempo an den Tag legen, kommt die Impf-Kampagne in der EU nur mäßig in Schwung. Dieses Hinterherhinken hat mehrere Gründe, die mittlerweile weitestgehend bekannt sind.

Im Streit um eine gerechtere Verteilung der nach wie vor viel zu wenigen Impfstoffe, hat die Europäische Union nun zwar einen Kompromiss gefunden,  von dem auch Österreich profitieren wird , dennoch dürfte der Rückstand zu den „Impf-Weltmeistern“ weiter wachsen. Das hat natürlich enorme Folgen für die Wirtschaft und die psychischen Belastungen der Menschen.

 

Rat von Bill Gates vom April 2020

Wie sich rückwirkend zeigt, hätte die EU einfach auf  Bill Gates  hören sollen. Der Microsoft-Gründer wies bereits im April 2020 darauf hin, dass die Länder sofort anfangen sollten, Produktionskapazitäten für Impfstoffe zu schaffen. Während die USA und Großbritannien früh damit begonnen haben, diesen Rat umzusetzen, haben das selbst große EU-Länder wie Deutschland oder Frankreich nicht als notwendig angesehen. Wie sich zeigt, hat das nun drastische Konsequenzen. In jedem Land der EU gibt es derzeit zu wenig Impfstoffe.


"Unerklärlich"

Der Unternehmensberater Daniel Stelter, der auch Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums "Beyond the Obvious" ist, kann dieses Verhalten der Regierungen nicht nachvollziehen. So verkündete der Experte unlängst im Manager Magazin, dass es ihm angesichts der gigantischen Mengen, die weltweit benötigt werden, um zu impfen, unerklärlich sei, weshalb hier nichts in Gang gesetzt wurde, um Produktionskapazitäten aufzubauen. Die Impfstoffproduktion sei ein klassischer Bereich, in dem der Privatsektor angesichts der erheblichen Risiken nicht allein die Kapazitäten aufbauen könne, so Stelter. Das war sogar dem Corona-Skeptiker und damaligen US-Präsidenten  Donald Trump klar , der sehr früh zig Milliarden in die Hand nahm, um die Impfstoffproduktion in Schwung zu bringen.
 

Fazit

Natürlich ist man im Nachhinein immer gescheiter. Doch wie der mäßige Impffortschritt in der EU zeigt, ist hier rückblickend betrachtet einiges schief gelaufen. Und dazu zählt eben auch das Versäumnis für die notwendigen Produktionskapazitäten zu sorgen. Mittlerweile sehen das auch viele EU-Länder so. Sie wollen nun die Impfstoffproduktion massiv aufrüsten...
   

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