Internet-Gigant Google sieht das Internet durch Microsofts Mega-Offerte für Yahoo! in Gefahr.
Nach dem milliardenschweren Übernahmeangebot des Softwareriesen Microsoft für den Internet-Konzern Yahoo! hat der dadurch unter Druck geratene Suchmaschinenriese Google schwere Bedenken angemeldet. Die angestrebte Fusion werfe "beunruhigende Fragen" etwa zur Offenheit des Internets und zu möglicherweise unrechtmäßigem Einfluss im Web auf, warnte Googles Chef-Jurist David Drummond am Sonntag. Entscheidungsträger in aller Welt müssten diese Fragen stellen. Die Verbraucher verdienten befriedigende Antworten.
Microsoft: "Mehr Wettbewerb"
Der Softwareriese
Microsoft wies die Vorwürfe des Konkurrenten zurück. Der geplante
Zusammenschluss mit Yahoo! werde bei Internet-Suche und Online-Werbung für
mehr Konkurrenz sorgen. "Die alternativen Szenarien führen nur zu weniger
Wettbewerb im Internet", hieß in einer Stellungnahme des Konzerns vom
Sonntag.
Mit der angestrebten Übernahme von Yahoo! im Wert von rund 45 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) will Microsoft die Dominanz von Google bei der Online-Suche und der Internet-Werbung brechen. Die Offerte erfolgte nicht einvernehmlich mit Yahoo!. Entsprechende Vorschläge Microsofts hatte das Unternehmen zuvor abgelehnt. Die Übernahme wäre die bisher größte innerhalb der Internet-Branche.
Microsoft-Monopol im Internet
Googles Chef-Jurist attackierte in
einem Web-Eintrag (Blog) des Konzerns den Konkurrenten Microsoft
ungewöhnlich scharf mit kritischen Fragen: "Könnte Microsoft nun versuchen,
den gleichen unangemessenen und unrechtmäßigen Einfluss über das Internet
auszuüben wie beim PC?" Microsoft habe eine Vorgeschichte von ernsthaften
Verstößen gegen Gesetze und Wettbewerbsrecht, schrieb Drummond. Zwischen dem
Softwareriesen und den Wettbewerbshütern in den USA sowie vor allem in
Europa hatte es immer wieder schwere Differenzen gegeben.