Ticket-Plattform

Paukenschlag: Google sperrt Viagogo

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IT-Riese reagiert rigoros auf die anhaltende Kritik von viel zu hohen Ticktepreisen.

Die Ticket-Weiterverkaufsplattform "Viagogo" ist schon oft kritisiert worden, etwa wegen massiv überhöhter Weiterverkaufspreise. Erst Ende Juni gab es  in Linz ein Gerichtsurteil gegen das Unternehmen . Und nun gibt es einen echten Paukenschlag: Sucht man künftig auf Google nach Veranstaltungskarten, werden Viagogo-Werbeinserate nicht mehr weit oben angezeigt. Die Suchmaschine arbeitet nicht mehr mit Viagogo zusammen. Werbeschaltungen werden komplett gesperrt.
 

Viel Lob für Google

"Wenn Menschen unsere Plattform nutzen, um sich Tickets für Veranstaltungen zu bestellen, wollen wir sichergehen, dass sie den Anbietern bestmöglich vertrauen können. Daher haben wir strenge Regelungen und müssen eingreifen, wenn eine Seite gegen unsere Richtlinien verstößt", zitierte das Magazin "Rolling Stone" aus der entsprechenden Google-Mitteilung. Auch die heimische Ticket-Plattform oeticket lobt die rigorose Maßnahme: "Der drastische Schritt von Google zeigt die weltweite Problematik von Zweitverkäufern auf. Damit wird überteuerten oder ungültigen Tickets, die über zweifelhafte Portale vertrieben werden, ein erster Riegel vorgeschoben“, sagt oeticket-CEO Christoph Klingler.
 
 

Rechtliche Schritte

Zuletzt wurden auch rechtliche Schritte durch die "Competition and Markets Authority" (CMA) gegen den Ticket-Zweitmarkt eingeleitet, nun sieht sich auch Google dazu gezwungen, gegen Viagogo vorzugehen. Verbraucherschützer wurden nicht müde, vor der Plattform mit Sitz in der Schweiz zu warnen. Auch EU-Abgeordnete fordern seit geraumer Zeit, dass Viagogo alle Vorgaben des EU-Verbraucherrechts erfüllt. Zudem wurde immer wieder angeprangert, dass Intransparenz, überteuerte Kosten, Betrugsfälle und die Verunsicherung der Konsumenten Gift für die Veranstaltungsszene seien.
 
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