Neues Flaggschiff

Sony Xperia XZ im oe24.at-Test

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Wir zeigen, ob die Japaner ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Sony hat auf der IFA 2016 mit dem neuen Xperia XZ sein neues Smartphone-Flaggschiff präsentiert. Dieses kommt nun in Österreich in den Handel. Wir konnten das Gerät in den vergangenen beiden Wochen bereits ausgiebig testen. Wie es sich dabei geschlagen hat, lesen Sie in den folgenden Absätzen.

Sony Xperia XZ im oe24.at-Test
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Das Design des neuen XZ ist typisch Sony.

Erster Eindruck

Hält man das 8,1 Millimeter dicke und 161 Gramm schwere Xperia XZ erstmals in den Händen, wird sofort klar, dass es sich dabei um ein Sony-Gerät handelt. Dank leicht abgerundeter Ecken liegt der hochwertig anmutende 5,2-Zöller gut in der Hand. Das Metall-Gehäuse wirkt wie aus einem Guss und ist penibel verarbeitet. Etwas mehr Mut beim Design hätten wir uns aber dennoch gewünscht. Auch wenn es immer wieder kleine Neuerungen gibt, wirken die Xperia-Flaggschiffe optisch schon seit Jahren ziemlich identisch. So gibt es auch beim jüngsten Spross an der Vorderseite rund um das Display einen ziemlich breiten Rahmen, der das Gerät unnötig groß macht. Andere Hersteller zeigen, dass das auch deutlich eleganter lösbar ist. Bei unserem Testgerät sorgte zumindest der dunkelblaue Farbton für Abwechslung. Sony stattet das neue XZ mit einem Fingerabdrucksensor aus. Dieser funktionierte im Test hervorragend und sitzt im länglichen Home-Button auf der rechten Gehäuseseite, weshalb er auch stets bestens erreichbar ist. Wie man es von den Japanern schon seit Jahren gewohnt ist, ist auch das neue Flaggschiff wasserdicht und staubgeschützt (IP65/68). Die Sprachqualität ist hervorragend. Für den Gesprächspartner ist man stets einwandfrei zu hören. Nur die Freisprechfunktion konnte nicht völlig überzeugen. Im Lautsprechermodus kommt es doch zu ziemlich starkem Rauschen.

Video zum Thema: Das neue Sony Xperia XZ

Performance und Kamera

Schon der Blick ins Datenblatt lässt vermuten, dass das Sony-Flaggschiff in Sachen Performance nichts anbrennen lässt. Der „Antriebsstrang“ setzt sich aus einem Snapdragon 820 Prozessor (acht Kerne, 64-bit) und 3 GB RAM zusammen. So gerüstet, ist das Smartphone für alle anfallenden Aufgaben gerüstet. Egal ob man YouTube-Videos schaut, mehrere Apps gleichzeitig verwendet oder grafisch aufwendige Spiele zockt  - das XZ meistert alle Aufgaben anstandslos und ohne übermäßig warm zu werden. Weiters fällt positiv auf, dass der interne Speicher von 32 GB via microSD-Karte auf bis zu 256 GB erweitert werden kann. Das Display bietet zwar „nur“ eine FullHD-Auflösung (1.920 x 1.080 Px), überzeugt aber trotzdem mit einer tollen Darstellungsqualität. Da die Helligkeit sehr hoch eingestellt werden kann, bleibt das Smartphone auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Gegenüber Konkurrenzprodukten mit QHD-Auflösung müssen also nur bei VR-Anwendungen Abstriche gemacht werden. Funktionen wie A-GPS, NFC, Bluetooth, WLAN, DLNA, LTE oder USB-C-Anschluss brauchen in dieser Leistungsklasse nicht eigens erwähnt werden.

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Die Rückseite besteht aus Metall und hat eine hervorragende Kamera integriert.

Kameras

Bei der Kameraausstattung schöpft Sony so richtig aus dem Vollen: Auf der Rückseite kommt eine überarbeitete 23 Megapixel-Kamera mit dreifacher-Sensor-Technologie, digitalem Fünf-Achsen-Bildstabilisator und LED-Blitz zum Einsatz. Die Kamera glänzt nicht nur durch eine ausgesprochen kurze Reaktionszeit, sondern bietet auch bei schlechten Lichtverhältnissen eine tolle Fotoqualität. Dazu tragen vor allem die Schnellstart-Technologie, die vom Start der Kamera-App bis zum fertigen Foto nur 0,6 Sekunden benötigt, sowie der Laser-Sensor, der das Objekt auch bei wenig Licht in hoher Geschwindigkeit fokussiert, bei. Darüber hinaus misst ein RGBC-IR-Sensor die Zusammensetzung des Umgebungslichts und steuert den Weißabgleich für natürliche Farben. Videos werden bei Bedarf in 4K-Qualität aufgenommen. Die Frontkamera eignet sich mit ihren 13 Megapixeln und dem lichtempfindlichem Exmor R Sensor nicht nur für gute Selfies, ist für diese jedoch geradezu prädestiniert.

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Der Fingerabdrucksenosr steckt im Ein-/Ausschalter - praktischer geht es kaum.

Software und Akku

Als Betriebssystem ist Android 6.0.1 "Marshmallow" vorinstalliert. Sony legt auch beim Xperia XZ seine eigene Benutzeroberfläche darüber. Diese wurde in den letzten Jahren aber immer mehr entschlackt, was der Nutzerfreundlichkeit gutgetan hat. Einige Sony-eigene Features wie die übersichtliche Suche, der eigene Musik-Player oder das hübsch aufbereitete Fotoalbum sind äußerst gut gelungen und bereichern somit die Google-Software. Bei der Akkuleistung liegt das Xperia XZ auf gutem Klassenniveau, ohne sich dabei von den Gegnern abzuheben – weder positiv, noch negativ. Im Alltag kommt man mit einer Akkuladung rund zwei Tage durch. Bei intensiver Nutzung muss das Gerät auch schon einmal nach einem Tag an die Steckdose. Mit einigen Kniffen (WLAN und Bluetooth nur bei Gebrauch aktivieren, GPS ausschalten, Helligkeit reduzieren) kann man die Laufleistung auf einfache Weise verlängern. Darüber hinaus hat das Sony-Smartphone noch etwas Besonderes zu bieten: Durch die sogenannte Qnovo Adaptive Ladetechnologie lernt es aus dem Ladeverhalten des Nutzers und verlängert so zusammen mit einer Schonladung die Lebensdauer des 2.900 mAh starken Akkus.

Fazit

Sony hat mit dem Xperia XZ einmal mehr ein gutes Smartphone auf die Beine gestellt. Die gute Performance, die saubere Verarbeitung, die Wasserdichtigkeit, das ordentliche Display und die wirklich hervorragende Kamera zeigen, dass die Japaner ihre Hausaufgaben gemacht haben. Für 699 Euro (UVP) bekommen die Käufer ein ambitioniertes Android-Smartphone, das gegenüber den Top-Modellen der Android-Konkurrenz bis auf die Auflösung und den Arbeitsspeicher nicht abfällt. Jetzt bleibt nur abzuwarten, ob die Kunden dazu bereit sind, für ein Sony-Smartphone so viel Geld auszugeben. Hier könnte dem Unternehmen zumindest das Note 7 Debakel von Samsung und die äußerst ambitionierte Preisgestaltung von Google bei den Pixel-Handys in die Hände spielen. Bei uns ist das Xperia XZ ab sofort in den Farben Wald-Blau, Mineral-Schwarz und Platin erhältlich.

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Sony Xperia X im Test

Trotz Namensänderung war beim Design eher Evolution statt Revolution angesagt. Das Xperia X ist auf den ersten Blick als Sony-Smartphone zu erkennen.

Das Metall-Gehäuse wirkt wie aus einem Guss, ist penibelst verarbeitet und liegt dank seiner matten Rückseite hervorragend in der Hand.

Mit seinem 5 Zoll großen Display ist es mit 143 x 69 x 7,9 Millimetern auch etwas kompakter, als die aktuellen Flaggschiffe der Konkurrenten.

Der sechskernige Qualcomm Snapdragon 650 (2 x 1,8 und 4 x 1,4 GHz) lässt in Kombination mit den 3 GB RAM im Alltagsbetrieb nichts anbrennen.

Im seitlich platzierten Ein- und Ausschaltknopf haben die Japaner einen Fingeradruckscanner integriert, der im Test hervorragend funktionierte.

Der interne 32 GB Speicher lässt sich per microSD-Karte um bis zu 200 GB erweitern.

Auf der Rückseite kommt ein überarbeitete 23 Megapixel-Kamera mit F/2.0, Phase-Detection-Autofokus und LED-Blitz zum Einsatz.

Im Normalfall werden Fotos nämlich mit 8 MP Auflösung aufgenommen, nur wer die 23 MP manuell aktiviert, bekommt die volle Kameraleistung.

Als Betriebssystem ist Android 6.0 Marschmallow vorinstalliert.

Sony legt auch beim Xperia X seine eigene Benutzeroberfläche darüber. Diese wurde in den letzten Jahren aber immer mehr entschlackt, was der Nutzerfreundlichkeit gutgetan hat.

Einige Sony-eigene Features wie die übersichtliche Suche, der eigene Musik-Player oder das hübsch aufbereitete Fotoalbum sind äußerst gut gelungen.

Das FullHD-Display bietet eine äußerst gute Qualität, hinkt den Quad-HD-Geräten in Sachen Helligkeit, Farbtreue und Detailgenauigkeit aber ebenfalls etwas hinterher.