"Smartphone-Taktik" im Kampf gegen Pandemie

Impfstoff-Updates tricksen Corona-Mutationen aus

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Vakzin-Hersteller setzen bei mutierten Viren auf Smartphone-Taktik. 

Wie jedes Virus mutiert auch das Coronavirus ständig. Zuletzt zeigte sich, dass einige dieser Mutationen deutlich gefährlicher sein können als das Ursprungsvirus. Sie sind nicht nur ansteckender sondern sorgen auch für schwere Verläufe. Mittlerweile gibt es auch Hinweise darauf, dass die derzeit verfügbaren Impfstoffe gegen die Mutationen möglicherweise nicht mehr so gut wirken. Doch dagegen sind die Impfstoffentwickler gerüstet. Sie setzen dabei auf eine Art „Smartphone-Taktik“.

Angepasste Software

In der digitalen Welt lauern ebenfalls laufend neue Gefahren. Cyberkriminelle bringen täglich eine Unmenge an Schadprogrammen in Umlauf. Um die Smartphone-Nutzer vor diesen zu schützen, werden Betriebssysteme, Apps oder andere Programme immer wieder mit Updates versorgt. Diese helfen dann auch gegen die neuen Viren oder Trojaner.

Zügige Impfstoff-Updates

Bei den Impfstoffen sieht die Sache ganz ähnlich aus. Und diesbezüglich gibt es eine gute Nachricht. Denn die Entwicklung von Updates für Vakzine dauert mittlerweile keine Ewigkeit mehr (vor einigen Jahren sah das noch anders aus). Gegenüber orf.at sagte die Virologin und Impfstoffexpertin Christina Nicolodi, dass die Anpassung der Impfstoffe an aktuelle Coronavirus-Mutanten „recht zügig“ funktioniere. Das liege auch daran, dass Covid-19 trotz der vielen Mutationen stabiler sei als etwa das Grippevirus (Influenza).

Anpassungen

Hinzu komme die laufende Analyse und strenge Überwachung der Entwicklung der Coronaviren. So habe man stets im Blick, wie sich die Sequenzen änderten. Auf dieser Datenbasis würden dann „Stammbäume“ erstellt. Diese würden die schnellen Updates, die dann gegen die Mutationen wirken, ermöglichen. Die Impfstoffhersteller müssen nämlich keine neue Zulassung beantragen, sondern nur die bestehende abändern. Laut Nicolodi dauert dieser Vorgang beim jährlichen Update für das Grippevirus knapp ein halbes Jahr. Da ist dann aber alles abgedeckt (von der Empfehlung bis zur Auslieferung).

Schnellere Zulassung

Die EU hat im Rahmen der Corona-Pandemie ihre Regeln ebenfalls angepasst, um solche Updates schneller zuzulassen. Die Kommission verlangt von den Herstellern mittlerweile weniger Daten als das bisher üblich war.

  

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