Die Handynetzbetreiber eröffnen eine neue Preisschlacht: Gekämpft wird mit Notebook-Angeboten um Kunden und Umsätze fürs mobile Breitband.
Das Match am Mobilfunkmarkt verlagert sich vom Handy zunehmend Richtung Notebook, das heißt aufs mobile Breitbandinternet. Nachdem bei der Sprachtelefonie Wachstum immer schwerer wird, setzen die Netzbetreiber voll aufs Datengeschäft, wo sie mit neuen Angeboten ein weiteres Schlachtfeld um Kunden und Umsätze eröffnen.
Notebook-Boom
Denn auch im Internet verabschieden sich die
Österreicher wie beim Telefonieren zunehmend vom Festnetz-Anschluss und
gehen am Notebook mit Datenkarte online. „Günstige Laptops speziell zum
mobilen Surfen und E-Mailen boomen total“, bestätigt Thomas Pöcheim,
Geschäftsführer von Media Markt und Saturn in Österreich. Vielen Kunden
diene das Notebook inzwischen sozusagen als „Datenhandy“. Neuester „Schmäh“
der Mobilfunkanbieter: Wie bei den Handys subventionieren sie den
Notebook-Kauf, wenn gleichzeitig ein Daten-Tarifvertrag abgeschlossen wird.
So gibt’s bei Saturn derzeit einige Notebooks mit „3“- oder T-Mobile-Vertrag
um 100 Euro billiger. Preislich beginnen diese Geräte aktuell bei 299 Euro.
Heiße Angebote
Und der Herbst wird wohl noch wesentlich
günstigere Angebote bringen. Der nächste Technologieschritt sind Notebooks,
in denen die SIM-Karte fürs mobile Breitband bereits integriert ist. Heißen
Branchengerüchten zufolge kommt ein Mobilfunkbetreiber schon in Kürze mit
einem Laptop-Angebot für unter 100 Euro auf den Markt. „Im
Weihnachtsgeschäft werden Breitband-Laptops einer der Renner“, erwartet
Pöcheim.
Die Kosten fürs mobile Breitband sind wie die Handytarife extrem gefallen. Bei One und „3“ kosten 15 GB monatlich 20 Euro, bei A1 gibt’s 10 GB um 10 Euro. Im Rahmen von Sonderaktionen ist das mobile Surfen bei einigen Providern bis Jahresende überhaupt gratis.
Marktführer mobilkom
Österreich ist beim mobilen Breitband
mit einer Marktdurchdringung von 31% führend in Europa. „In zwei Jahren sind
wir bei 50 %“, rechnet One-Chef Michael Krammer. Marktführer ist die
mobilkom austria (A1), auf Platz zwei folgt „3“. Der Datenanteil am Umsatz
liegt bei A1 und „3“ schon bei über 30%. One ist vor rund einem Jahr als
letzter heimischer Provider mit dem mobilen Breitband gestartet – hat hier
aber auch bereits 125.000 Kunden.