"Home" greift Amazon Echo an

Googles smarte Lautsprecher ab sofort in Österreich

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IT-Riese verkauft Google Home und Google Home Mini jetzt auch hierzulande.

Ab sofort verkauft Google seine smarten Lautsprecher offiziell in Österreich. Konkret sind Google Home (Mitte) und Google  Home Mini  (rechts) seit 19. Juni (18:00 Uhr) im Online-Store des IT-Riesens sowie bei Fachhändlern (MediaMarkt, Saturn, Hartlauer, electronic4you, etc.) erhältlich. Darüber hinaus kommt mit Google Wifi (links, eine Art WLAN-Router) auch noch ein drittes Hardware-Produkt in den heimischen Handel - dieses stellen wir am Mittwoch ausführlich vor. Auf das größte Interesse dürften die smarten Home-Lautsprecher stoßen. Wie beliebt diese Geräte mittlerweile auch in Österreich sind, zeigt der beeindruckende Erfolg von Amazons  Echo-Lautsprechern . Im Weihnachtsgeschäft brachte der weltgrößte Online-Händler Tausende dieser intelligenten Lautsprecher in heimische Wohnzimmer und Küchen. Dem globalen Erfolg dieser Geräte tut auch die Kritik von Datenschützern, die vor einer "Rundum-Überwachung" warnen, keinen Abbruch. Für die Nutzer scheinen die Vorteile zu überwiegen. Während Amazon auf seine digitale Assistentin  Alexa  setzt, kommt bei den Google-Produkten natürlich der hauseigene  Google Assistant  zum Einsatz. Was dieser schon kann und in Zukunft noch alles können wird, wurde auf der Google I/O 2018  eindrucksvoll demonstriert .

Googles smarte Lautsprecher ab sofort in Österreich
© Google
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Google Home (links) und Google Home Mini jetzt auch in Österreich.

Zwei Modelle

Obwohl es Google Home in den USA bereits seit rund zwei Jahren gibt, ist Österreich erst das neunte Land, in dem die smarten Lautsprecher offiziell verkauft werden. Den  Home Max  verkauft Google hierzulande jedoch nicht. Bei uns haben die Kunden die Wahl zwischen dem normalen Google Home und dem Google Home Mini. Die beiden Modelle unterscheiden sich vor allem im Design, bei der Bedienung (das große Modell hat auf der Oberseite ein Touchbedienfeld) und bei der Größe. Der Funktionsumfang ist hingegen weitestgehend identisch. Beim Klang kann die kleinere Version mit dem großen Lautsprecher aber naturgemäß nicht mithalten. Dafür kostet sie mit 59 Euro aber auch weniger als die Hälfte (Google Home: 149 Euro). Beide Modelle verfügen über eine hervorragende Spracherkennung, die den Besitzer auch dann versteht, wenn laute Musik läuft. Die erstmalige Einrichtung und die Integration ins WLAN gestaltet sich sehr einfach und ist im Nu erledigt. Alles was man dazu benötigt, ist die kostenlose Google Home App (Android/iOS), die sogar eine Schritt-für-Schritt-Anleitung bietet. Wie alle Anbieter von smarten Lautsprechern will auch Google den Alltag der Nutzer erleichtern.

Vier zentrale Funktionen

  1. Kernaufgabe ist die Beantwortung von Fragen. Google kann dabei auf den immensen Datensatz seiner diversen Dienste (Suchmaschine, Maps, YouTube, Music, etc.) zugreifen, was gegenüber der Konkurrenz natürlich ein großer Vorteil ist. Darüber hinaus stimmt beim Home-Lautsprecher auch die technische Ausstattung. Denn die Antworten auf Fragen bzw. die Ausführung von Befehlen erfolgt prompt. Wie unser Test zeigte, können hier die Echo-Geräte von Amazon nicht ganz mithalten. Sie brauchen die eine oder andere Gedenksekunde länger. Aktiviert wird das Gerät mit dem Befehl "Ok Google" - das kennt man bereits vom Android-Smartphone, wenn man den Sprachassistenten verwendet. Auf ein Zeichen muss man dabei nicht warten. Man kann die Frage sofort stellen. Je nach Wissenshunger bekommt man aktuelle Informationen, beispielsweise zu Wetter, Verkehr, Finanzthemen oder zu Sportergebnissen. Auch bei Geschäften in der Nähe kann Google Home behilflich sein. So kann man fragen „Wo ist die nächste Apotheke?“ und danach „Wann macht sie zu?“ Darüber hinaus kann man sich beispielsweise Wörter oder Sätze in so gut wie alle Sprachen übersetzen, die aktuellen Nachrichten oder Kochrezepte vorlesen lassen.
     
  2. Zu einer weiteren beliebten Anwendung von smarten Lautsprechern zählt die Wiedergabe von Musik. Bei Google Home können zum Beispiel per Sprachbefehl Songs, Playlists, Künstler, Alben und Radio von Spotify, Deezer, TuneIn und Google Play Musik bzw.  YouTube Music  abgespielt werden. Bei den Streaming-Diensten ist hierfür jedoch ein kostenpflichtiges Abo notwendig. Radiosender oder frei verfügbares Songs werden kostenlos abgespielt. Beim Klang kann der herkömmliche Home-Lautsprecher durchaus überzeugen. Wer sich einen Home Mini kauft und gerne Musik hört, sollte diesen jedoch unbedingt mit einer Soundanlage koppeln. Praktisch: Mit der Multiroom-Funktion können Google Home, Chromecast Audio und Lautsprecher mit integrierter Chromecast-Technologie gruppiert werden.
     
  3. Den Alltag wollen smarte Lautsprecher nicht nur damit erleichtern, indem sie alle erdenklichen Fragen beantworten, sondern den Nutzern auch bei der Organisation helfen. Wenn man Google Home die notwendigen (Zugriffs-)Rechte einräumt, kann der Lautsprecher seinen Besitzer zum Beispiel über anstehende Termine informieren. Zudem verweist das Gerät schon am Morgen, wie am jeweiligen Tag der schnellste Weg zur Arbeit aussieht. Wer mit dem Auto in die Arbeit fährt, wird auf mögliche Staus hingewiesen und bekommt alternative Routen vorgeschlagen. Urlauber können mit Google Home auch eine Reiseplanung erstellen. Natürlich ist es auch möglich, den Wecker oder Erinnerungen per Sprachbefehl zu stellen, einen Timer zu starten ("Ok Google, erinnere mich in 10 Minuten") oder eine Einkaufsliste zu erstellen.
     
  4. Der letzte große Anwendungsbereich richtet sich an Smart Home Nutzer. Mit den beiden Google-Lautsprechern lassen sich kompatible Geräte per Sprache steuern. Die Liste der unterstützten Hersteller (Philips Hue, Wemo, LIFX, devolo, TP Link, Nest, etc.) wird fast täglich länger. Sobald Google Home mit den smarten Geräten verbunden ist, schaltet er auf Wunsch zum Beispiel das Licht im Wohnzimmer ein, trennt die intelligente Steckdose vom Stromnetz oder dreht das Heizkörperthermostat im Badezimmer zurück. In Kombination mit einem Chromecast können die Nutzer auch Videoinhalte von Netflix und YouTube per Sprachbefehl auf den Fernseher streamen.

Stimmerkennung ja, Displays nein

Ein weiterer Vorteil der Home-Lautsprecher gegenüber den Echo-Modellen ist die sogenannte "Voice Match"-Technologie. Dank dieser erkennen die Lautsprecher bis zu fünf unterschiedliche Nutzer automatisch an deren Stimme. Sie bekommen dann auf Wunsch personalisierte Hilfe und Antworten. Wer aber einen smarten Lautsprecher mit Display will, schaut wiederum bei Google durch die Finger. Amazon hat hier mit  Echo Spot  und Echo Show gleich zwei Geräte im Programm. Auf der I/O wurde aber bereits ein  Touchscreen-Lautsprecher (von Lenovo) mit Google Assistant gezeigt .

Fazit

Für den heimischen Markt ist der Einstieg von Google mit Sicherheit eine Bereicherung. Apple verkauft seinen  HomePod  bei uns nach wie vor nicht. Beim  Sonos One  handelt es sich eigentlich "nur" um einen Musik-Speaker, der auch per Sprache gesteuert werden kann. Wer auf der Suche nach einem smarten Lautsprecher ist, hat dank Google nun zwei weitere, wirklich gute Alternativen. Personen, die höchsten Wert auf ihre Privatsphäre legen, sind sicherlich keine Zielgruppe für diese Geräte. Alle anderen bekommen mit Google Home (Mini) aber wirklich zwei ausgereifte Produkte, die neben ihren großen Funktionsumfang auch mit einer hervorragenden Verarbeitungsqualität überzeugen. Das Preis/Leistungsverhältnis geht absolut in Ordnung. Der 149 Euro teure Google Home ist ausschließlich im Farbton "Kreide" erhältlich, Google Home Mini (59 Euro) wird in den Farben Kreide und Karbon verkauft.

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