Länger als erwartet

Sonys Spiele-Dienste bleiben weiter offline

Teilen

Gesperrte Netzwerke gehen voraussichtlich erst am 31. Mai wieder online.

Nach dem spektakulären Datendiebstahl bleiben Sonys Spiele- und Medienserver weiter abgeschaltet. Das Unternehmen wolle noch ein verbessertes Sicherheitssystem installieren und voraussichtlich dann erst zum 31. Mai die Dienste wieder ins Netz stellen, sagte Sony-Sprecher Shigenori Yoshida der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Zuvor hatte es geheißen, einige Dienste sollten zum Wochenende wieder hochgefahren werden.

Vom Netz genommen
Sony hatte das Netzwerk für seine Spielekonsole Playstation (PSN) und den Filmdienst Qriocity sowie die Plattform Sony Online Entertainment (SOE) nach dem Einbruch von Mitte April abgeschaltet, bei dem Daten von mehr als 100 Millionen Nutzern gestohlen worden waren.

Noch kein Missbrauch
Unter den geklauten Daten könnten sich auch mehr als 12 Millionen Kreditkartendaten befinden. Bisher sind aber noch keine Fälle von Missbrauch bekanntgeworden. Die schiere Menge an derzeit kursierenden geklauten Daten hat nach Angaben des Sicherheitsexperten Eugene Spatford von der US-Universität Purdue in einschlägigen Foren bereits zu einem massiven Preisdruck bei Kreditkartendaten geführt.

Kurzzeitig im Netz
Am Wochenende waren Daten von mehr als 2.500 Teilnehmern eines Gewinnspiels in einer Internet-Datenbank aufgetaucht, die Sony inzwischen aber wieder entfernen ließ. Für das Wochenende hatten Beobachter mit einem weiteren Angriff auf Server des Elektronikkonzerns gerechnet, der vorerst allerdings ausblieb.

Riesiger Schaden
Das Datendesaster dürfte Sony rund 1,24 Mrd. Dollar (855 Mio. Euro) kosten, schätzte Nobuo Kurahashi, Analyst bei der Investmentfirma Mizuho Investors Securities. "Es könnte Monate dauern, die Sicherheitsprobleme zu beheben", sagte Kurahashi dem "Wall Street Journal". "Und wie das langfristig die Zufriedenheit der Kunden in Sonys Online-Services beeinflusst, ist schwer abzuschätzen." Ende der Woche hatte Sony - vorerst für amerikanische Kunden - einen kostenlosen Versicherungsschutz für ein Jahr angekündigt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.