News Corp. könnte für das Online-Netzwerk nur mehr 20 Mio. Dollar bekommen.
Der Medienriese News Corp. (gehört zum Imperium von Rupert Murdoch ) bietet das einst weltgrößte Online-Netzwerk MySpace laut einem Medienbericht immer billiger an, um es noch schnell loszuwerden. Aktuell werde in einer Spanne von 20 bis 30 Mio. Dollar (14,0 bis 21,0 Mio. Euro) verhandelt, hieß es im "Wall Street Journal"-Blog "All Things Digital" am Dienstag unter Berufung aus dem Umfeld der Gespräche. Laut einigen Quellen könne der Preis vielleicht noch bis auf 35 Mio. Dollar hochgehen. Ende April wollte der Eigentümer noch rund 100 Mio. Dollar .
Unglaublicher Wertverlust
In jedem Fall wäre es eine dramatischer Wertverlust. Medienmogul Rupert Murdoch hatte 2005 damals aufsehenerregende 580 Mio. Dollar für MySpace bezahlt und investierte danach noch stark in die Weiterentwicklung der Website. Unter der Regie von Murdochs News Corp. häufte das Netzwerk aber immer höhere Verluste an. Während die MySpace-Nutzerzahlen nicht mehr wuchsen, zog der jüngere Rivale Facebook vorbei und hat jetzt 750 Millionen Mitglieder
.
Interessenten abgesprungen
Ende April wollte die News Corp. noch 100 Mio. Dollar für MySpace
haben. Allerdings sollen diverse Interessenten abgesprungen sein. Murdochs Medienkonzern wolle MySpace aber am liebsten zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres an diesem Donnerstag loswerden, um einen sauberen Schnitt zu machen, schrieb "All Things Digital". Aktuell sei die wenig bekannte Werbefirma Specific Media der aussichtsreichste Bewerber, hieß es. Außerdem sei noch der Finanzinvestor Golden Gate Capital im Rennen. Beide Interessenten wollten sich vor allem auf die Plattform MySpace Music konzentrieren, bei der Künstler ihre Musik vorstellen und mit Fans kommunizieren können.
Sanierungsplan
Bereits im Jänner setzte MySpace-Chef Mike Jones die Hälfte der damals noch rund 1.000 Mitarbeiter auf die Straße, darunter auch alle 30 Beschäftigten in Deutschland. Branchenexperten schlossen schon damals nicht aus, dass MySpace einfach dichtgemacht werden könnte, wenn sich kein Käufer findet.