Im EU-Vergleich verbessert

Österreich holt bei Digitalisierung auf

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Lob von der EU gibt es u.a. für digitale öffentliche Dienste und der Versorgung mit 5G.

Der mehrmals verschobene Start des  Grünen Passes  (inklusive App), die kläglich gescheiterte Amazon-Alternative " Kaufhaus Österreich"  oder die Verzögerung bei der Einführung des Kfz-Führerscheins am Handy sind nur einige Beispiele der jüngeren Vergangenheit, die zeigen, dass unser Land in Sachen Digitalisierung alles andere als gut aufgestellt ist. Kein Wunder, dass wir bei Ländervergleichen in den letzten Jahren stets bescheiden abgeschnitten haben. Doch nun gibt es offenbar ein Lämpchen am Ende des Tunnels.

Österreich holt auf

Denn wie am Freitag bekannt wurde, hat sich Österreich beim Stand der Digitalisierung auf Platz 10 unter den EU-Staaten verbessert. Im Vorjahr gab es Rang 13, inzwischen ist aber das vor Österreich liegende Großbritannien ausgeschieden. Österreich hat im Vergleich zu 2020 Belgien und Deutschland überholt. Besonders gut liegt man bei digitalen öffentlichen Diensten und der Verfügbarkeit von digitalem Wissen und ausgebildeter Experten.

Dafür gibt es Lob

Lob gibt es von der EU-Kommission etwa zur Abdeckung mit dem neuesten Mobilfunkstandard 5G, der in bewohnten Gebieten bei 50 Prozent liege. Auch habe sich der Zugang zu High-Speed-Verbindungen von 14 auf 39 Prozent der Bevölkerung verbessert, allerdings liegt dies weiter deutlich unter dem EU-Schnitt von 59 Prozent mit Zugang.

Im Firmenbereich sind zwar überdurchschnittlich viele KMU zumindest grundsätzlich digitalisiert, aber dafür nutzen nur 9 Prozent big data, während dies EU-weit 14 Prozent tun. Auch Cloud-Dienste werden in Österreich nur von 20 Prozent der Firmen genutzt, EU-weit seien es 26 Prozent. Unter den Vorreitern sei Österreich hingegen bei der Digitalisierung öffentlicher Dienste. 81 Prozent der Internet-Nutzer verbinden sich mit e-Government-Diensten, während es im EU-Schnitt nur 64 Prozent sind.

Jährlicher Vergleich

Der "Digital Economy and Society Index" (Desi) wird jährlich veröffentlicht und stellt die Digitalisierung der EU-Länder dar. Die Verbesserung im Index "beweist, dass wir mit unseren Maßnahmen, etwa der Breitbandmilliarde, auf dem richtigen Weg sind. Jeder Euro, den wir in die digitale Infrastruktur investieren, ist gut angelegt und eine Investition in die Lebens- und Arbeitsqualität unserer Regionen", schreibt Telekomministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) in einer Reaktion. Sie verweist darauf, dass die Telefonieren und surfen in Österreich relativ günstig sei.

"Auch international brauchen wir den Vergleich bei Digitalisierungsschritten nicht scheuen, wie die aktuellen Ergebnisse des Digital Economy and Society Index (DESI) 2021 zeigen", so Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck (ÖVP).
 

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