Meta geht mit Radikalmaßnahme gegen organisierte Betrugsnetzwerke vor, die weltweit Nutzer abzocken – dahinter steckt unter anderem Zwangsarbeit in Kambodscha.
Der Messengerdienst WhatsApp hat weltweit 6,8 Millionen Nutzerkonten gelöscht, „die im Zusammenhang mit einer großangelegten Betrugsmasche standen". Mutterkonzern Meta bestätigte gegenüber Associated Press, dass die Maßnahme Teil einer breiteren Offensive gegen organisierte Online-Kriminalität ist, Meta enthüllte schockierende Details.
Schockierende Abzocke
Die typische Betrugsmasche beginnt harmlos: Eine SMS lockt mit einem „attraktiven Jobangebot" und verlagert sich dann schrittweise auf WhatsApp und später auf Zahlungsplattformen. Meta warnt, dass solche Versuche „oft Menschen auf vielen Plattformen gleichzeitig ansprechen". Die Kriminellen nutzen dabei SMS, Dating-Apps, soziale Medien und sogar KI-generierte Nachrichten, um einer Entdeckung zu entgehen.
Hunderte Menschen schuften dabei als Zwangsarbeiter
Ein gravierender Fall führte nach Kambodscha, wo eine Tätergruppe „hunderte Menschen als Zwangsarbeiter eingesetzt" haben soll. Die Opfer mussten „Fake-Likes verkaufen" und weitere Nutzer in „Schneeballsysteme" locken. So entstand rasch ein weitverzweigtes Netz krimineller Online-Machenschaften mit „ganz eigener Dynamik". Die Betrüger operierten hochprofessionell und international vernetzt.
Neue Schutzfunktionen
Meta reagiert jetzt mit neuen Schutzfunktionen: Nutzer erhalten künftig automatische Warnungen, „wenn sie von Unbekannten zu Gruppen hinzugefügt werden". Zusätzlich warnen „gezielte Hinweise" in Chats, bevor man auf „möglicherweise betrügerische Nachrichten" reagiert. Intern setzt der Konzern verstärkt auf „proaktive Erkennungssysteme", die verdächtige Konten blockieren, „bevor sie überhaupt aktiv werden".
DIESE Konten löscht WhatsApp ebenfalls
Nicht nur Betrüger fliegen raus: WhatsApp entfernt auch Konten, die „über 120 Tage lang nicht genutzt" wurden. Wer modifizierte Versionen wie „GBWhatsApp oder WhatsApp Plus" verwendet, riskiert ebenfalls die Sperrung. Gleiches gilt für Accounts, die „in großer Zahl Nachrichten versenden", Spam verbreiten oder „mehrfach gemeldet werden" – hier greift die automatische Sperrfunktion sofort und ohne Vorwarnung.
Nutzer sollten besonders vorsichtig bei verlockenden Angeboten über WhatsApp sein. Achten Sie auf ungewöhnliche Kontaktaufnahmen und teilen Sie niemals sensible Daten. Die neuen Sicherheitsfunktionen werden in den kommenden Wochen ausgerollt.