Das weltweit erste Institut für Alpine Notfallmedizin ist am Dienstag in Südtirol der Öffentlichkeit präsentiert worden. Die Forschungsziele des neu eröffneten EURAC-Instituts (Europäische Akademie Bozen, Anm.) sollen alle Bereiche der Alpinen Notfallmedizin betreffen, die die Rettung und Behandlung von Lawinenopfer kontinuierlich verbessern können.
Die Forschungseinrichtung werde eng mit der Medizinischen Universität Innsbruck zusammenarbeiten, hieß es bei der Eröffnung in Bozen. "In erster Linie leisten wir Netzwerkarbeit. Aus Ideen entstehen Projekte, an denen Mitarbeiter aus der ganzen Welt beteiligt sind. Wir planen, koordinieren und führen gemeinsam mit diesen Experten die Projekte durch", erklärte Institutsleiter Hermann Brugger, langjähriger Präsident der Internationalen Kommission für Alpine Notfallmedizin. Analysiert werden beispielsweise Daten von Lawinenunfällen, um daraus konkrete Schlüsse für die Beurteilung der Überlebenswahrscheinlichkeit von Lawinenopfern ziehen zu können.
Neben klinischen und experimentellen Studien sollen an der EURAC auch Datenbanken erstellt werden. Erfasst würden hierbei Häufigkeit, Art der Behandlung und Prognose von spezifischen Krankheiten wie Unterkühlung, Erfrierung und schweren traumatischen Verletzungen. Diese Datenbanken sollen es den Forschern ermöglichen, Risikofaktoren festzustellen und verschiedene Rettungsmaßnahmen und Therapien zu vergleichen. In weiterer Folge sollen sie Grundlage für die Ausarbeitung von Behandlungsrichtlinien sein.