Katey Loughran aus Großbritannien entwickelte noch im Kindesalter eine ungewöhnliche Essstörung.
30 Jahre lang kam bei Katey Loughran (37) aus Coventry in West Midland nur ein Gericht auf den Teller: Pommes mit Spiegelei und nichts anderes. Die Britin entwickelte im Alter von sieben jahren diese ungewöhnliche Essstörung, die zu den sogenannten "Selektiven Essstörungen" gehört. Schließlich bekam sie sie nur mit Hilfe von Hypnosetherapien in den Griff.
Ekel & Panik vor anderen Gerichten
Die zweifache Mutter erzählte in einem Interview mit der britischen "The Sun", dass sie in Panik geriet, wenn sie gebeten wurde etwas anderes zu essen - auch mit Brechreiz reagierte sie auf andere Speisen. Sie gestand, dass die Essstörung ihr Leben ruiniert habe. "Es war immer so peinlich und schwer auswärts Abend essen zu gehen. Ich musste vorher anrufen und fragen ob sie Pommes mit Spiegelei auf der Karte haben - oft hatten sie es nicht. Kellner dachten häufig, dass die Pommes mit Spiegelei für eines der Kinder waren", erzählte Loughran. Sogar in Urlauben und bei ihrer Hochzeit kam statt fein zubereiteten Gerichten für Katey nichts anderes in Frage als ihr Lieblingsgericht. "Ich habe bei Probeessen für unsere Hochzeit nichts von den Gerichten gekostet", so Loughran.
Geheilt
Nach zahlreichen Besuchen bei Psychotherapeuten und Ärzten schaffe sie es ihre Angst vor anderen Speisen nur mit Hypnose zu heilen. Jetzt traut sich die 37-jährige sogar Bohnen, Brokkoli oder Salat zu essen: "Meine Speisekarte wächst täglich. Es hat mein Leben massiv zum Positiven verändert.", sagte Loughran.
Was ist eine selektive Essstörung?
Selektive Essstörungen treffen häufig Kinder und können schwere gesundheitliche Folgen haben. Darunter versteht man den Zwang ausschließlich ein einziges Lebensmittel als Nahrung zu akzeptieren. Die Gründe für selektive Essstörungen liegen tief: Ohnmachtsängste und Gefühlskontrolle sind es vor allem, die sich hinter diesem Verhalten verbergen. Auch wollen Betroffene dadurch die eigenen Stimmungen regulieren und negative Gefühle abwehren. Fällt Ihnen auf, dass Ihr Kind über längere Zeit nur ein einziges Lebensmittel als Hauptmahlzeit essen möchte, sollten sie das als erstes Warnzeichen sehen und psychologische Beratung in Betracht ziehen
Das sind die häufigsten Essstörungen:
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Stressorexie - alles wichtiger als Essen
Sie tritt vorrangig bei Frauen zwischen 20 und 40 Jahren auf, die in ihrer Arbeit aufgehen, und keinesfalls weniger arbeiten möchten. Sie versuchen perfekt zu sein: sexy, schlank und modisch gekleidet. Sie wollen in ihrem Beruf glänzen und eine perfekte Mutter und Ehefrau sein. Sie wollen alles.Stressorexie geht im Gegensatz zu Magersucht und Bulimie nicht auf eine psychische Erkrankung zurück. Betroffene lassen das Essen aus, um mehr Arbeit im Beruf erledigen zu können. Nach dem stressigen Arbeitstag haben sie zu Hause kein Hungergefühl mehr, weil Stress dieses blockiert.
Bulimie - Die Ess-Brech-Sucht
Bulimie zeichnet sich durch Freßanfälle aus, in denen die Person große Mengen von Nahrungsmittel ohne Unterbrechung zu sich nimmt. In der Regel werden solche Anfälle durch anschließendes selbstinduziertes Erbrechen beendet.Diese Freßanfälle sind von einem Gefühl begleitet, die Nahrungsaufnahme nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Die hochsteigende Magensäure greift Zähne und Speiseröhre an - im Fall von Lady Gaga hätte ihr das beinahe die Stimme geraubt.
Die Gedanken der betroffenen Frauen dreht sich ständig um ihre Figur, ihr Gewicht und um das Essen. Die Angst zuzunehmen, ist sehr groß. Bulimikerinnen empfinden sich selber als häßlich und abstoßend in ihrer Körperlichkeit, zweifeln stark an sich selbst und ihren Wert.
Anorexia Nervosa - Magersucht
Der Beginn dieser Essstörung liegt meist in der Pubertät, nach einer Diät. Ein Ereignis – Foto oder Bemerkungen – lässt das Gefühl entstehen „zu fett“ zu sein. Betroffene halten meist eine strenge Diät oder verweigern Essen komplett.Die meisten erkrankten leiden unter einen Körperschemastörung. Sie nehmen sich trotz Untergewichts als zu dick wahr. Etwa 2000 Kalorien sollten täglich zugeführt werden, Magersüchtige essen häufig weit darunter und kontrollieren jedes Nahrungsmittel nach seinem Kalorienwert.
Freßsucht
Die betroffenen Menschen haben die Kontrolle über ihr Eßverhalten verloren und sind durch die sie überkommenden Eßanfälle sowie den Jojo-Effekt von Schnell-Diäten meist leicht bis stark übergewichtig - ein Zustand, unter dem sie stark leiden.
Orthorexia nervosa - Gesundheits-Fressen
Auch "Gesundheits-Fressen" kann eine Sucht werden. Experten sprechen hier von krankhaftem Gesundessen. Lieblingsspeisen gibt es nicht mehr. Die Gedanken engen sich immer mehr auf "gesunde" Nahrungsmittel ein. Die Sache wird auch häufig gegenüber Angehörigen und Freunden mit höchstem missionarischen Eifer betrieben. Dabei reduziert sich die Zahl der verschiedenen konsumierten Nahrungsmittel. Auch das kann zu Problemen - nicht zur zu psychischen - führen. Nur noch Müsli - das ist auch eine einseitige Ernährung.