Die Auswirkungen von Marihuana werden oft verharmlost. Immerhin ist Cannabis die weltweit verbreiteste illegale Droge. So haben bei einer Umfrage etwa 20 Prozent der Schüler in Österreich angegeben, bereits Cannabis zu sich genommen zu haben. Immer wieder wird auch der medizinische Nutzen von Marihuana
thematisiert. Fundierte wissenschaftliche Analysen gibt es dazu allerdings noch nicht.
Namensverwechslung
Nicht nur die Wirkungen, sondern auch die Bezeichnungen sorgen oft für Verwirrung. So ist zum Beispiel Cannabis, Marihuana, Hanf und Haschisch nicht gleichzusetzen. Während Cannabis lediglich die Pflanzenart, also eine Gattung der Hanfgewächse bezeichnet, ist Marihuana (Gras) eine Mischung der getrockneten Blätter und Blüten. Neben den Blättern wird auch das Harz verwendet, welches später als Haschisch bezeichnet wird. Dieses hat einen höheren Wirkstoffgehalt als das Marihuana. Der Wirkstoff THC, welcher zum Rausch führt aber auch ebenso in der der medizinischen Anwendung von Bedeutsamkeit sein kann, wird in größerer Menge übrigens nur von der weiblichen Cannabispflanze produziert.
Cannabis...
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... kann den Sinn für Zeit stören. So kann es vorkommen, dass die Zeit schneller oder langsamer vergeht, als wahrgenommen.
...lässt uns gut fühlen. Tetrahydrocannabinol (THC) wirkt auf das Belohnungssystem im Gehirn. Ein exzessiver Konsum kann jedoch bewirken, dass diese Euphorie auch bei anderen Erfahrungen weniger gefühlt wird.
...kann Herzrasen bewirken. Bereits die ersten Züge nach einem Joint können die Herzfrequenz um 20 bis 50 Schläge pro Minute ansteigen lassen.
...kann Schmerzen lindern. Vor allem bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen könnte THC in der Medizin Erfolge bringen.
...stört den Gleichgewichtssinn. Hirnareale, die für Koordination, Gleichgewicht und Reaktion verantwortlich sind können gestört werden.
...könnte die Gefahr für Depressionen erhöhen. Depressive Menschen rauchen mehr Gras. Was die Ursache dafür ist bleibt jedoch bislang unklar.
...bewirkt Veränderungen im Gehirn. So konnte gezeigt werden, dass Cannabis einen Einfluss auf die Verarbeitung von Emotionen haben kann. Auch eine stärkere Verbindung beider Hirnhälften wurde durch den Konsum festgestellt. Ob Cannabis auch zu Dummheit führt, wie oft behauptet wird, bleibt umstritten.
...kann das Kurzzeitgedächtnis stören. Dies legen mehrere Studien nahe.
Anwendung in der Medizin
Nicht nur als Droge ist der Wirkstoff THC bekannt. THC findet auch bei immer mehr Krankheiten Verwendung. Wurden THC-haltige Arzneimittel bis vor wenigen Jahren vor allem bei Tumor- und HIV-Patienten eingesetzt, belegen inzwischen immer mehr Daten wesentlich breitere Anwendungsmöglichkeiten: bei neuropathischen Schmerzen, Multipler Sklerose, beim Querschnittssyndrom oder anderen spastischen Schmerzen. Darüber hinaus gibt es vielversprechende Hinweise auf ein Potenzial in der Behandlung verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen, wie Rheumatoider Arthritis oder chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. Sogar bei der Behandlung von Krebs
soll Cannabis zum Einsatz kommen.
In Österreich gibt es bereits Medikamente, die THC enthalten und deren Wirksamkeit arzneimitteltechnisch überprüft wurde. Das Rauchen von Marihuana ist hingegen nicht empfehlenswert. Diese Anwendung kann kaum dosiert werden und Verunreinigungen können beim Konsum der Pflanze nicht ausgeschlossen werden.
Die Top 5 der stärksten Suchtmittel
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1. Nikotin
Inhalatives Rauchen ist besonders schädlich für den Körper und die Lunge. Nikotinkonsum führt zu schwerer körperlicher und psychischer Abhängigkeit. Daher zählt es zu den Drogen mit dem höchsten Suchtpotential. Rauchen verursacht nicht nur Krebs, sondern erhöht auch das Risiko an Herzleiden zu erkranken um ein Zwanzigfaches.
2. Kokain
Kokain ist besonders gefährlich, wenn es als Crack konsumiert wird. Als Crack ist die Wirkung von Kokain bereits nach einigen Sekunden bemerkbar. Durch die rasche Aufnahme der Droge erhöht sich die Gefahr eines akuten Schocks und auch die Abhängigkeitsgefahr ist wesentlich stärker. In extremen Fällen kann die Droge zu Herzstillständen führen. Sie löst Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckprobleme und eine Zunahme der Atemfrequenz aus.
3. Alkohol
Alkohol hat einen starken Einfluss auf unser Gehirn. Bei Tierexperimenten wurde festgestellt, dass dieses Getränk die Dopamin-Ausschüttung um 40-360 Prozent steigern kann. Alkohol gilt als besonders gefährliche Droge, da sie leicht zugänglich ist und bei vielen zum täglichen Genussmittel zählt. Dabei führt Alkohol bei 22 Prozent der Menschen, die Alkohol konsumieren, im Laufe des Lebens zur Abhängigkeit.
4. Heroin
Heroin erhöht die Dopamin-Ausschüttung um 200 Prozent. Dies wurde bei Tierversuchen nachgewiesen. In der "Gefährlichkeits-Skala" wurde die Droge als das zweitgefährlichste Suchtmittel in Bezug auf Gesundheitsschäden und Schäden für die Gesellschaft eingestuft. Aus diesem Grund zählt Heroin auch zu den "harten" Drogen. Es führt zu körperlicher Abhängigkeit mit starken Entzugserscheinungen. Überdosierungen sind können tödlich enden, auch eine Kombination mit Alkohol kann bereits bei niedriger Dosis zu Todesfällen (Atemdepression) führen.
5. Barbiturate
Barbiturare sind eine Gruppe von Arzneistoffen, die eine hypnotische, narkotische Wirkung haben. Sie werden als Narkotika oder Antileptiker eingesetzt. Früher wurden sie auch als Schlafmittel und Beruhigungsmittel verschrieben. Aufgrund der schlechten Verträglichkeit greift man heute für diese Wirkung auf andere Medikamente zurück. Bei Missbrauch kommt es zu einer körperlichen Abhängigkeit mit Symptomen wie Gangstörungen, Händezittern, Lidflattern und Schwitzen. Bereits in niedrigen Dosen sind Barbiturate wirksam, bei Überdosierung besteht die Gefahr von Bewusstlosigkeit, Atemhemmung und Tod durch Kreislaufversagen.