Mit dem Sommer kommt auch eine lästige Begleiterscheinung: die Gelsen. Nicht immer geräuschlos machen sich die beflügelten Blutsauger auf Beutesuche. Mit einem leisen Summen fliegen sie vorbei, was uns regelrecht in den Wahnsinn treiben kann. Vor allem in der Nacht können sie so den ruhigen Schlaf stören. Dennoch bleiben die Gelsen bei ihrer eigentlichen Attacke oft unbemerkt - wenn wir zuschlagen, ist es leider meist schon zu spät. Der Juckreiz hat bereits begonnen und die nächste Gelse ist vielleicht auch schon auf Opfersuche.
Während manche Menschen scheinbar ungeschoren davonkommen, sind andere regelrechte Gelsen-Magneten. Haben Sie auch das Gefühl, ständig als unfreiwilliger Blutspender herhalten zu müssen? Offenbar fallen Sie ins Beuteschema der Plagegeister.
Beuteschema
Ihr süßes Blut lockt die Gelsen an? Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Dennoch sind etwa 20 Prozent der Menschen die perfekten Gelsen-Opfer. Die Blutsauger orientieren sich nämlich am ausgeatmeten Kohlendioxid. Dieses nehmen sie aus bis zu 50 Metern Entfernung wahr. Umso mehr Kohlendioxid also ausgestoßen wird, umso wahrscheinlicher findet die Gelse den Weg zu Ihnen. Vor allem Menschen, die übergewichtig sind, Sport treiben oder hyperaktiv sind, produzieren ein hohes Maß an Kohlendioxid. Sie sind also die perfekten Opfer.
10 Gelsen-Mythen unter der Lupe
1/10
1. "Süßes Blut"
Stimmt nicht! Gelsen bevorzugen zwar den einen mehr als den anderen, das liegt aber nicht am "süßen Blut", sondern am ausgeatmeten Kohlendioxid.
2. Gelsen können Aids übertragen
Stimmt nicht! Wenn Gelsen einen infizierten Menschen gestochen haben, können Sie eine zweite Person nicht anstecken. Das Blut fließt durch ihren Rüssel nur in eine Richtung – in den Magen.
3. Gelsen bevorzugen dunkle Kleidung
Stimmt! Wenn Sie bei der nächsten Grillparty zu heller Kleidung greifen, werden Sie bestimmt weniger attackiert.
4. Lavendelöl hält Gelsen fern
Stimmt! Tupfen Sie statt einem blumigen Parfum ein paar Tropfen Lavendelöl (auch Nelkenöl hilft) in Ihre Armbeugen und Kniekehlen und die Quälgeister suchen sich lieber ein anderes Opfer.
5. Gelsenstiche werden immer ärger
Stimmt nicht! Es gibt zwar immer wieder Häufungen von schwereren Reaktionen. Aus Sicht der Experten ist das aber eher ein jahreszeitliches Phänomen. Insgesamt sind die Folgen von Insektenstichen heute nicht schlimmer als vor 10 oder 15 Jahren. Es liegt also nicht an den Umweltgiften, von denen die Insekten heute angeblich viel mehr mit sich rumtragen, als früher.
6. In den Bergen ist man sicher
Stimmt! Über 800 bis 1.000 Meter Meereshöhe ist Schluss mit den lästigen Saugern. Im 8. Stock eines Wohnhauses sind Sie hingegen nicht vor den Biestern sicher.
7. Ultraschallgeräte vertreiben Gelsen
Stimmt nicht! Das hat sich in mehreren Tests als unwirksam erwiesen.
8. Knoblauch essen als Schutz
Stimmt nicht! Auch diese Methode bringt nichts. Und auch viel Alkohol hält die Mini-Vampire nicht fern.
9. Frauen werden öfter gestochen
Stimmt nicht! Wissenschaftliche Tests haben ergeben, dass Männer und Frauen gleich häufig gestochen werden.
10. Nur Salben helfen bei einem Stich
Stimmt nicht! Auch Speichel kühlt und wirkt abschwellend.