Quälgeister im August

Vermeiden und behandeln Sie Wespenstiche

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Im August fliegen die Wespen besonders zahlreich. So schützen Sie sich vor Stichen und behandeln diese, wenn's passiert ist

Ein Picknick im Park mit Zwetschgenkuchen und Schlagobers – welch ein Genuss! Doch Vorsicht. Wer jetzt nicht aufpasst, riskiert einen Wespenstich. Denn im Spätsommer erreicht die Wespenpopulation ihren Höhepunkt, da gegen Ende des Monats neue Wespen schlüpfen – und die wollen versorgt werden.

Im Anflug auf Speiseeis, Limonade, reifes Obst, aber auch Wurst und Fleisch rücken  uns die gelb-schwarzen Plagegeister unangenehm nah auf die Pelle. Ein Pikser ist dann nicht ausgeschlossen. Für Allergiker kann der allerdings lebensbedrohliche allergische Reaktionen hervorrufen. Etwa jeder 30. Österreicher (3,3 Prozent) ist schwer allergisch gegen den Stich einer Biene oder Wespe. Die meisten – etwa 75 Prozent –  reagieren auf Wespenstiche.

Von Kribbeln bis Herzrasen
„Bei einem Stich kann die gesamte Extremität anschwellen. Dieser Hautausschlag ist aber noch kein Grund zur Panik“, beruhigt Priv.-Doz. DDr. Wolfram Hötzenecker, Vorstand der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Kepler Universitätsklinikum in Linz, das erst kürzlich ein neues interdisziplinäres Allergie-Zentrum eröffnet hat. „Bedrohlich wird es, wenn die allergische Reaktion den ganzen Körper erfasst und es zusätzlich zu Schwellungen im Gesicht oder Hals, Kribbeln an den Hand- und Fußinnenflächen, Übelkeit, Atemnot, Schwindel oder Herzrasen kommt.“

Notfallmedikamente einstecken
Wer auf Insektengift allergisch reagiert, sollte daher seine Notfallmedikamente mit sich tragen, allen voran einen Adrenalin-Autoinjektor, der eingesetzt wird, um den Kreislauf schnell zu stabilisieren. Aber wissen Sie eigentlich, ob Sie auch zu den Insektengift-Allergikern gehören, für die ein Stich sogar lebensbedrohlich werden könnte? Machen Sie den Blitzcheck (siehe unten) und suchen Sie einen Facharzt (Dermatologie, Pädiatrie, HNO, Pulmologie) beziehungsweise ein Allergiezentrum auf.  

„Erfolgsrate nahezu 100 Prozent“

Bei Verdacht auf eine Allergie gilt es, diese zunächst mittels Haut- und Bluttest bestätigen zu lassen. „Mit der sogenannten Komponentendiagnostik lässt sich ganz gezielt herausfinden, welche Eiweiß-Bestandteile aus dem jeweiligen Gift für die Allergie verantwortlich sind. Bei der Wespe liegt die Treffsicherheit inzwischen bei fast 100 Prozent“, erklärt Hötzenecker. Als Behandlung kann die allergenspezifische Immuntherapie (AIT) vor einer übermäßigen allergischen Reaktion schützen.

Dabei wird dem Patienten monatlich der Allergie-Auslöser über einen Zeitraum von drei, besser aber fünf Jahren, in den Oberarm injiziert. „Die Erfolgsrate der AIT bei einer Wespengift-Allergie ist nahezu 100 Prozent“, sagt Assoz.-Prof. Dr. Gunter Sturm, Leiter des Allergieambulatoriums am Reumannplatz in Wien und der Forschungsgruppe Klinische Allergologie an der Univ.-Hautklinik Graz. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt die Behandlung – die Kosten werden von der Krankenkasse komplett übernommen – ausdrücklich auch für Kinder ab fünf Jahren.

Mit diesen Tipps reduzieren Sie das Risiko, gestochen zu werden, gewaltig:

So vermeiden Sie Stiche 1/6

1. Ruhe bewahren

Bei einer anfliegenden Wespe Ruhe bewahren. Hastige Bewegungen oder Schlagen werden vom Insekt als Angriff gewertet.
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