Was können Eltern tun:
Zwänge nicht verstärken
In Stresssituationen werden Zwänge grundsätzlich stärker. Schimpfen oder Ablehnung des Kindes führt daher sicher nicht zu einem Rückgang, sondern eher zu einer Verstärkung des Zwangsverhaltens. Zeigen Sie Verständnis und Geduld. Geben Sie dem Kind das Gefühl, dass es in Sicherheit ist. Sie sollten Ihr Kind aber nicht bei den Zwangshandlung unterstützen (etwa durch häufiges Überprüfen, ob die Türe wirklich zu ist).
Rechtzeitig zur Therapie
Eltern sollten akzeptieren, dass die Hilfe eines gut ausgebildeten Therapeuten notwendig ist und unbedingt eine kinderpsychiatrische/psychologische Diagnostik durchführen lassen. Eine Behandlung sollte so früh wie möglich erfolgen.
Möglichst normaler Alltag
Lassen Sie die Erkrankung des Kindes oder Jugendlichen nicht gänzlich Ihren Alltag bestimmen. Oft werden die Ressourcen der Familie durch die Zwangsstörung so in Anspruch genommen, dass kaum noch Freiraum für angenehme gemeinsame Aktivitäten bleibt. Das bedeutet, das Kind erhält Aufmerksamkeit und Zuwendung durch die Störung. Planen Sie daher bewusst Zeit für gemeinsame Beschäftigungen ein und konzentrieren Sie Ihre Zuwendung und Anerkennung auf Fortschritte bei der Bewältigung der Zwänge.
Eigenes Verhalten prüfen
Überprüfen Sie Ihr eigenes Verhalten, ob Sie nicht vielleicht selbst unter Zwängen leiden. Haben Sie die Befürchtung, an einer Zwangsstörung erkrankt zu sein, suchen Sie professionelle Hilfe.