CEDs - kurz für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen - sollen Betroffene nicht daran hindern, ihr Leben in vollen Zügen zu genießen. Eine Kampagne will Jugendlichen mit CED nun Mut machen.
Es sind keine Einzelschicksale: In etwa 80.000 Österreicher leiden an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), besonders Jugendliche und junge Erwachsene sind immer öfter betroffen. Umso wichtiger ist es, Tabus zu brechen, Mut zu machen und Aufmerksamkeit zu schaffen. Hier setzt die Online-Kampagne #WasMichStarkMacht der ÖMCCV und des Biopharma-Unternehmens AbbVie an. Mit Videos, Social Posts und personal Stories, die auf der Plattform www.ich-kann-alles.atveröffentlicht werden, will man vor allem jungen Betroffenen Mut machen und zeigen, dass ein Leben mit der richtigen, individuellen Therapie auch mit einer CED unbeschwert sein kann.
Nelly, eine 25-jährige Tirolerin ist Botschafterin der Online-Initiative. Seit ihrem 12. Lebensjahr leidet sie an Colitis ulcerosa. Gemeinsam mit Morbus Crohn zählt Colitis ulcerorsa zu den häufigsten CEDs. In ihrem Video zeigt die Nelly, wie aktiv sie ihr Leben trotz Erkrankung lebt. Damit will sie anderen jungen Betroffenen Mut machen.
"Geht zum Arzt!"
Besonders bei jungen Menschen im Alter von 17 bis 35 ist die Zahl an Morbus Crohn und Colitis ulcerosa in den letzten Jahren gestiegen. Was einer frühzeitigen Diagnose und entsprechenden Therapie oft im Wege steht ist das Tabu, welches vor allem Darmerkrankungen mit sich bringen. Aus Schamgefühl verschweigen Menschen die Symptome im öffentlichen und privaten Umfeld.
In ihrem Video ruft Nelly alle Jugendlichen auf, die Anzeichen von CEDs ernst zu nehmen. „Die Symptome einer CED sind vor allem Magen-Darm-Probleme, wie länger anhaltende Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Gewichtsverlust und/oder Blut im Stuhl. Aber auch die Haut, Augen oder Gelenke können betroffen sein. Patienten erreichen mit einer frühzeitigen adäquaten Therapie eine erfreulich positive Lebensqualität“, erläutert PD Dr. Sieglinde Reinisch, Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Gastroenterologen und Hepatologie. Nelly appelliert an Betroffene: „Geht zum Arzt, wartet nicht zu lange ab, befolgt die Behandlungsanweisungen, denn diese helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Der Arzt ist dein Vertrauter.“
Frühzeitige Diagnose und Therapie für Lebensqualität
Auf www.ich-kann-alles.at findet sich auch ein Link zum CED-Check. Dieser Online-Fragebogen wurde von der CED-Arbeitsgruppe des AKH Wien unter der Schirmherrschaft der Arbeitsgruppe CED der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) entwickelt. Anhand von zehn gezielten Fragen kann man unkompliziert testen, ob möglicherweise eine CED die Ursache von
Beschwerden sein kann, und man sich zur weiteren Abklärung an einen Facharzt wenden sollte.
Selbsthilfegruppen
Erkrankte und deren Angehörige konnen sich bei Stellen wie der ÖMCCV (Österreichische Morbus Crohn-Colitis ulcerosa Vereinigung) Rat holen. „Im Zeitalter der Digitalisierung ist ein Online-Treffpunkt unumgänglich, der vor allem junge CED-Betroffene aus ihrer oft gesellschaftlichen Isolation holt und ihnen Mut macht, über eigene Erfahrungen zu sprechen. Daher stellen wir gemeinsam mit AbbVie die Plattform „www.ich-kann-alles.at“ zur Verfügung. Unser Ziel ist, dass hier ein Austausch zwischen Betroffenen und Nicht-Betroffenen entsteht“, erläutert Ing. Evelyn Gross, Vizepräsidentin und Jugendbeauftragte der ÖMCCV. Mag. Ingo Raimon, General Manager von AbbVie Österreich, über die Hintergründe der Initiative: „Wir sehen unsere Aufgaben in der Forschung und in der Entwicklung von innovativen Behandlungsmöglichkeiten, aber auch als Wegbegleiter von Patienten. Wir bieten Ihnen Hilfestellungen und Unterstützung an, sodass sie ihren Alltag unbeschwerter leben können. Daher haben wir u.a. die Initiative #IchKannAlles ins Leben gerufen.“