Dieser neue Lebensabschnitt kann für die Kleinen mental und körperlich anstrengend werden. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind bei den neuen Herausforderungen unterstützen können und testen Sie, wie gesund & fit Ihr kleiner Liebling ist.
Ein neues Lebenskapitel beginnt für die Volksschüler:innen hierzulande. Diese Umstellung mit ihren neuen Herausforderungen und Aufgaben kann zu einer Belastung für ihren kleinen Organismus werden. Damit die Kleinen in der Lage sind, den Schulalltag bei vollster Gesundheit zu meistern, benötigen sie jede nur mögliche Unterstützung der Eltern.
Der gesunde Lebensstil
Der Schlüssel zu langfristiger mentaler sowie physischer Stärke ist auch bei Kindern der gesunde Lifestyle. Der beginnt mit dem Reduzieren der Bildschirmzeit, um Haltungsschäden, Reizüberflutung sowie Augenkrankheiten zu vermeiden.
Rolle der Eltern
81 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen nutzen bereits täglich das Internet, zeigt eine Studie. Medienexpertin Marietheres van Veen empfiehlt daher eine medienfreie Zeit im Alltag, die auch den Erwachsenen gut tut. Die Eltern sollten sich ihrer wichtigen Vorbildwirkung bewusst sein und am besten mit gutem Beispiel vorangehen. Man könne Vorschläge für alternative Beschäftigungen machen und auch gemeinsame Aktivitäten starten wie beispielsweise analoge Spiele – idealerweise im Freien.
Je farbenfroher die Mahlzeiten, desto besser wird das Kind mit wichtigen Vitalstoffen versorgt.
Übermäßiges Augenwachstum
Denn durch lange Bildschirmzeiten, aber auch durch zu langes und nahes Lesen sowie zu wenig Tageslicht kann sich Myopie (Kurzsichtigkeit) entwickeln, so Bundesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker und Optometristen, Markus Gschweidl. Übermäßiges Augenwachstum (Augapfel zieht sich in die Länge) sei bereits ein Volksleiden, bis 2050 wird die Hälfte der Weltbevölkerung daran leiden. Myopie kann nicht nur die Lebensqualität einschränken – im Alter drohen in Folge auch Krankheiten wie Makuladegeneration, Grauer Star oder Glaukom. Zwar könne man die Kurzsichtigkeit nicht heilen, doch mit optischen Maßnahmen wie Kontaktlinsen und Brillengläsern sowie medizinischen Mitteln (Atropin-Augentropfen) die Fortschreitung bremsen.
Gschweidl empfiehlt daher bei der Naharbeit am Bildschirm oder auch beim Lesen von Büchern immer wieder Pausen einzulegen und den Blick in die Ferne zu richten. Nach der 20/20/20 Regel sollte man alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in 20 Meter Entfernung blicken. Außerdem sollten Kinder täglich zwei Stunden im Freien bei Tageslicht verbringen, aktiv Blinzeln und regelmäßig Augenkontrollen wahrnehmen. Auch ungesunde Ernährung könne das Risiko für Myopie begünstigen, gibt Gschweidl zu bedenken. Starker Zuckerkonsum treibt den Insulinspiegel hoch und das regt wiederum den Augapfel zu einem verstärkten Längenwachstum an.
Haltungsschäden vermeiden
Physiotherapeut Peter Weese rät darüber hinaus, auf ausreichenden Abstand zu den Bildschirmen zu achten: 50 bis 100 Zentimeter schützen Augen und Bewegungsapparat. Um Haltungsschäden vorzubeugen eignen sich, wie die moderne Physiotherapie zeigt, zudem Übungen, die auf spielerische Weise umgesetzt werden. Dazu gehören Überkopfhaltungen (Handstände, Räder) sowie tägliche Aktivitäten in Hüftstreckung wie Fangen- oder Ballspielen. Für Kinder ab zehn eignet sich sogar Krafttraining. Zwar empfiehlt die WHO Kindern und Jugendlichen im Durchschnitt 60 Minuten tägliche Aktivität, doch dem Physiotherapeuten zufolge ist das zu wenig. Mit ausreichend Bewegung kann man außerdem Stresshormone abbauen.
Die moderne Physiotherapie empfiehlt Kindern zur Prävention von Haltungsschäden Überkopfhaltung wie Handstände oder Räder. Ab zehn Jahren können sie auch Krafttraining ausführen.
Stressvermeidung
Zu einem gesunden Lebensstil gehören auch ein gesunder Schlaf und Entspannung. Um Stress vorzubeugen und leistungsfähig zu sein, sollten Grundschulkinder mindestens zehn Stunden schlafen. Eltern sollten darüber hinaus achtsam sein, um Hinweise auf Überforderung frühzeitig zu erkennen.
Ausgewogene Gesamternährung
Für ein gesundes Wachstum, Lebensfreude und zur Stärkung des Immunsystems sollten Kinder auch optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Mit einer ausgewogenen Ernährung legt man laut Ernährungsexperten Prof. Valter Longo den Grundstein für ein gesundes Leben. Stärkehaltige Nahrungsmittel wie Pizza, Nudeln, Brot, Reis und Kartoffeln seien zwar äußerst beliebt, doch ernährt man sich oft davon, kommt es zu einem Mangel an Vitaminen, essenziellen Fettsäuren, Mineralstoffen und Ballaststoffen.
Mindestens zwei Stunden am Tag sollten sich Kinder bei Tageslicht im Freien aufhalten.
Die Eltern können ca. 50 bis 60 Gramm der stärkehaltigen Nahrungsmittel durch mindestens 100 Gramm Gemüse wie Karotten, Salat, Spinat und Hülsenfrüchten wie Kichererbsen oder Linsen in Bioqualität ersetzen. Gönnt man sich ab und zu eine Pizza, dann mit weniger Käse, dafür mehr Gemüse und Sardellen. Je breiter das Farbspektrum, desto besser ist die Versorgung mit wichtigen Vitalstoffen.
Bei der Brotauswahl greift man am besten zu Vollkornmehl für mehr Ballaststoffe und Vitamine oder zu steingemahlenem Bio-Dinkel mit niedrigem Glutengehalt. Einige Lebensmittel gelten als Brainfood, da sie die kognitiven Fähigkeiten unterstützen. Dazu gehören fettreiche Fische wie Makrele, Lachs, Hering oder Sardinen. Sie sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die bedeutend für die Funktionalität des Gehirns sind. Mit Beeren wie Heidelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren oder Brombeeren verbessert man ebenso die Gehirnleistung. Wichtige Nährstoffe für die kognitive Leistung liefern auch insbesondere Walnüsse, aber auch Mandeln, Pistazien, Leinsamen, Chiasamen und Sonnenblumenkerne. Salz und Zucker sollte man meiden. Möchten Kinder etwas Süßes essen, dann am besten Fruchteis oder dunkle Schokolade.