Die Symptome einer Meningokokken-Erkrankung ähneln zu Beginn denen einer Grippe: Fieber, manchmal Durchfall und Erbrechen. Eine Meningokokken-Erkrankung verläuft aber häufig schlimmer, als die ersten Symptome vermuten lassen. Spätestens, wenn der Nacken steif ist oder rote Flecken auf der Haut auftreten, sollte man in Alarmbereitschaft sein.
"Etwa neun Prozent der Erkrankten sterben", erklärt Prof. Ulrich Vogel vom Nationalen Referenzzentrum für Meningokokken an der Universität Würzburg. Direkte Folgen einer Meningokokken-Infektion sind eine Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung, die sogenannte Meningitis. Später kann es unter anderem zu Hirnschäden kommen.
"Besonders gefährdet sind Kleinkinder bis zu zwei Jahren und Jugendliche", warnt Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes in Hannover. Außergewöhnlich sind die mögliche Schwere und die Unvorhersehbarkeit der Infektion: "Bei Kindern kann es aus völliger Gesundheit ganz plötzlich zu einer schweren Erkrankung kommen", sagt der Mediziner.
Meningokokken sind Bakterien, die bei 10 bis 25 Prozent der Bevölkerung als natürliche Besiedler auf der Rachenschleimhaut leben, erklärt Prof. Friedrich Hofmann, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko) in Berlin. Der Träger der Bakterien sei nicht automatisch infiziert, er bemerke sie in der Regel nicht einmal. Er kann aber durch Tröpfcheninfektion Mitmenschen anstecken oder bei einem schwachen körpereigenen Abwehrsystem selbst erkranken.
Wie lässt sich eine Infektion erkennen? "Eltern sollten immer achtsam sein, wenn ihre Kinder hohes Fieber entwickeln", sagt Vogel. Auch ein steifer Nacken und Einblutungen in die Haut seien Warnsignale. Experten raten, Säuglinge, Kinder und Jugendliche unbedingt impfen zu lassen.