Welt-Aids-Tag

Südafrika testet Impfstoff gegen HIV

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Verabreichung an 5.400 gesunde Freiwillige geplant

Weltweit zum ersten Mal seit sieben Jahren soll es wieder einen Impfstofftest an gesunden Menschen gegen den Aids-Erreger HIV geben. Das Präparat basiert auf einem Impfstoff, der in Thailand geprüft wurde und eine Wirksamkeit rund 30 Prozent zeigte, wie die südafrikanische Forschungsorganisation SAMRC am Mittwochabend mitteilte.

An der neuen Studie namens HVTN 702 sollen 5.400 freiwillige Erwachsene in Südafrika teilnehmen. Wann der erste Mensch geimpft wird, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Große Hoffnung

"Wir beginnen jetzt mit einer wissenschaftlichen Untersuchung, die unserem Land große Hoffnung macht", sagte die Leiterin der Forschungseinrichtung, Glenda Gray, in Johannesburg. Nach Schätzungen der UN-Organisation UNAIDS waren im vergangenen Jahr um die 19 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren mit HIV infiziert.

Der bisher erste und einzige große Impfstoff-Test gegen HIV am Menschen hatte allenfalls moderate Erfolge brachte. Die RV144-Studie bezog 16.000 Freiwillige in Thailand ein. Wie üblich erhielt eine Gruppe den Impfstoff, die zweite ein wirkstoffloses Scheinpräparat (Placebo). Die Wirkstoff-Gruppe hatte innerhalb von 3,5 Jahren ein um 31,2 Prozent geringeres Risiko, sich zu infizieren, berichteten Forscher 2009 im "New England Journal of Medicine".

3 Phasen der Infektion 1/3
Phase 1: Akute HIV-Krankheit und Latenzphase
Gelangt das Virus über sexuelle Kontakte, Blutkontakt oder über die Muttermilch in den Körper, setzt es dort eine Abwehrreaktion in Gang. Die dabei gebildeten Antikörper sind allerdings nicht in der Lage, das Virus zu eliminieren – können nicht in Wirtszellen eindringen, und das Virus mutiert bei seiner Vermehrung. Nach der Ansteckung kommt es zu einer explosionsartigen Virenvermehrung, ehe sich während der Inkubationszeit von einigen Tagen bis Wochen die Krankheit entwickelt. Nach der Ansteckung kommt es außerdem zu Symptomen wie Fieber, Schmerzen, geschwollenen Lymphknoten, Abgeschlagenheit, Appetitverlust, Entzündungen und Durchfall, ehe die Virusmenge im Blut nach rund zwei Wochen wieder abnimmt. Daran angeknüpft ist eine Latenzzeit von bis zu zehn Jahren – die Patienten haben keine Beschwerden, sind aber ansteckend.
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