US-Wissenschafter verweisen auch auf ein höheres Brustkrebs-Risiko.
Wenn Mädchen viele zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen, dann beginnt bei ihnen einer neuen Studie zufolge die Menstruation früher. US-Wissenschafter veröffentlichten dieses Ergebnis am Mittwoch im Fachmagazin "Human Reproduction" und brachten dabei die frühere Regelblutung auch mit einem höheren Brustkrebsrisiko im späteren Leben in Verbindung. Die Studie stieß bei manchen Experten auf Kritik.
Die Forscher hatten mehr als 5.500 Mädchen in den USA im Alter zwischen neun und 14 Jahren, die noch keine Monatsblutung hatten, in ihre über fünf Jahre laufende Untersuchung aufgenommen. Bei den Mädchen, die eineinhalb Gläser oder Dosen süße Getränke pro Tag tranken, setzte die Menstruation 2,7 Monate früher ein als bei denjenigen, die zwei oder weniger dieser Getränke pro Woche konsumierten.
Das Ergebnis der Untersuchung, die sich auf den Zeitraum zwischen 1996 und 2001 bezog, war demnach unabhängig von dem Größe-Gewicht-Index, der sonstigen Kalorienzufuhr und sportlicher Betätigung der Mädchen. Das Durchschnittsalter für die erste Menstruation lag bei zwölf Jahren und sieben Monaten.
Insulin beeinflusst sexuelle Hormone
"Unsere Studie fügt sich ein in die zunehmenden Sorgen über den weitverbreiteten Konsum von zuckergesüßten Getränken in den USA und anderswo", sagte Studienleiterin Karin Michels von der Harvard Medical School. Die Autoren verweisen auf frühere Untersuchungen, wonach ein hoher Zuckerkonsum einen starken Anstieg des Hormons Insulin zur Folge hat, das wiederum einen Effekt auf sexuelle Hormone habe.
Alarmistisches Ergebnis
Eine 2,7 Monate früher einsetzende Menstruation habe eine "mäßige Auswirkung" auf das Brustkrebs-Risiko später im Leben, hieß es in der Studie weiter. Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass eine ein Jahr früher beginnende Menstruation das Brustkrebs-Risiko um rund fünf Prozent erhöht. Ärzte sind ohnehin schon wegen der immer früher einsetzenden Pubertät bei Mädchen besorgt; die Gründe dafür sind unklar. Unabhängige Experten mahnten zur Vorsicht bei den Ergebnissen der Studie und verwiesen dabei vor allem auf das Zustandekommen der Daten. Die Mädchen selbst - oder ihre Eltern - hatten ihre Körpermaße und Trinkgewohnheiten angegeben. Zudem kritisierten Kinderärzte, dass andere Faktoren wie der Wohnort oder ein Migrationshintergrund nicht berücksichtigt wurden. Daher sei auch der Verweis zum Brustkrebs-Risiko zu "alarmistisch".