Mit der Verleihung des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst ist der Pharmakologe Oleh Hornykiewicz (83) in die Österreichischen Kurien für Wissenschaft und Kunst aufgenommen worden.
Bundespräsident Heinz Fischer überreichte dem aus der Ukraine stammenden Wissenschafter am Donnerstagabend (25. März) die höchste Auszeichnung der Republik auf diesem Gebiet. Hornykiewicz folgt in der Kurie auf den im Vorjahr verstorbenen amerikanischen Philosophen Stephen E. Toulmin.
Das "Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst" wird an Wissenschafter und Künstler verliehen, "die sich durch besonders hochstehende schöpferische Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaft und der Kunst allgemeine Anerkennung und einen hervorragenden Namen erworben haben". Insgesamt dürfen maximal 36 österreichische Staatsbürger - je 18 auf dem Gebiet der Wissenschaft und der Kunst - und 36 Ausländer Besitzer des Ehrenzeichens sein. Die Ordensträger bilden je eine Kurie für Wissenschaft und für Kunst. Für neue Mitglieder gilt das Prinzip der Selbstergänzung: Sie werden von den jeweiligen Kurien gewählt.
Hornykiewicz entdeckte den Dopamin-Mangel am Gehirn als Grund für den Morbus Parkinson (Schüttellähmung) und machte damit den Weg für die L-Dopa-Therapie frei. Für seine Arbeiten erhielt er unter anderem den Wolf-Preis in Medizin, den Ludwig-Wittgenstein-Preis der Österreichischen Forschungsgemeinschaft und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Für Diskussionen sorgte im Jahr 2000 die Verleihung des Medizin-Nobelpreises an Paul Greengard, Eric Kandel und Arvid Carlsson für "die Erkenntnis, dass Morbus Parkinson durch Fehlen von Dopamin in bestimmten Hirnanteilen verursacht wird, und dass die Behandlung mit L-DOPA entwickelt werden konnte". In einem Brief protestierten daraufhin rund 250 Forscher gegen das Übergehen Hornykiewicz'.