Schulende. Rund 60.000 Schüler müssen im Sommer büffeln. Sie haben zumindest einen Fünfer im Zeugnis.
1,1 Millionen Schüler warten sehnlichst auf die Ferien. 5,5 Prozent von ihnen müssen allerdings lernen – um die Nachprüfung zu bestehen.
Strategie.
Ab Freitag ist Zeugnisverteilung: Doch für fast 60.000 Kinder im Land ist das kein Grund zum Jubeln – sie haben zumindest einen Fünfer und müssen sich im Herbst einer Nachprüfung stellen. Damit diese gelingen kann, habenw ir zwei Bildungsexperten um ihre wichtigsten Tipps gefragt: Christa Koenne und Andreas Salcher erklären, welche Strategien zum Lernerfolg führen.
Überstehen.
Mit kleinen Tricks – Koenne rät zum Schreiben von „Schummelzetteln“ für die Ferien und guter Zeiteinteilung – kann die Nachprüfung gelingen. Und Salcher versucht vor allem über die Eigenmotivation zum Erfolg zu kommen: „Schule ist manchmal wie ein langer Regen, durch den man durchmuss.“ Fakt ist: Wer jetzt – also noch vor Ferienbeginn – seinen Lernstoff und seine Lernzeiten für den Sommer einteilt, hat bereits einen wichtigen Schritt für den Aufstieg in die nächste Schulstufe getan. Allerdings, so Koenne: „Die letzten zehn Ferientage sollte man sich jedenfalls Zeit zum intensiven Lernen nehmen.“
10 Tipps: So kann die Nachprüfung gelingen
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Lerntipps von den Experten Christa Koenne und Andreas Salcher:
1 Ursachen analysieren:
„Eltern sollten sich fragen, warum ihr Kind die Schule negativ abgeschlossen hat. Ein plötzlicher Lernabfall kann auf private Probleme hindeuten, die man analysieren muss. Falls Lernunlust dahintersteckt, sollte man versuchen, das Kind zu motivieren. Dritte Ursache könnte sein, dass der Lehrer den Stoff schlecht vermittelt, hier kann man auf Nachhilfe zurückgreifen“, so Bildungsexperte Andreas Salcher.
2 Lernphasen planen:
Christa Koenne rät schon jetzt, vor Ferienbeginn einen genauen Plan zu erstellen, wann man lernt: „Man sollte quasi einen Vertrag mit sich erstellen, wann man Lernphasen hat und wann eine lernfreie Zeit. So entsteht am Ferienende kein Lernstress.“
3 Wissensstoff strukturieren:
Koenne: „Auch der Stoff, der zu lernen ist, sollte schon jetzt genau aufgeteilt werden. Jetzt hat man noch den besten Überblick, dieser verliert sich über die Ferienwochen. Zudem wird die Irritation, die Kränkung, die man durch den Fünfer erlitten hat, besser verarbeitet.“
4 Richtig lernen:
Salcher: „Es gibt unterschiedliche Lerntypen. Manche lernen allein besser, andere in der Gruppe. Wenn ich mit meiner Strategie bisher gescheitert bin, sollte ich mir eine gegenteilige Lernstrategie überlegen. Das hilft.“
5 Schummelzettel schreiben:
„Schüler sollten sich kleine Schummelzettel schreiben, auf denen die wichtigsten Dinge stehen. Die Zettel darf man bei der Prüfung dann zwar nicht verwenden, aber sie strukturieren das Wissen – und so hat man schnell einen Überblick, was wirklich wichtig ist, und kann die kleinen Zettel immer wieder durchlesen“, so Koenne.
6 Endspurt:
„Die letzten zehn Tage vor der Nachprüfung sollte man sich wirklich intensiv Zeit fürs Lernen nehmen. Diese ernste Lernphase ist unverzichtbar – wie lange jeder Schüler am Tag lernen soll, ist individuell unterschiedlich“, rät Koenne.
7 Motivation:
„Ein Tipp für Eltern, die dazu neigen, sich zu sehr ums Kind zu kümmern: Wichtig ist, dass sie ihr Kind motivieren. Nicht die Eltern müssen am Ende die Prüfung bestehen, sondern die Kinder. Am Ende geht es um das Weiterkommen in der Schule, das muss man einsehen“, erklärt Salcher.
8 Prüfungsangst bekämpfen:
Salcher: „Es nützt nichts, beim Lernen in den Ferien ein Weltmeister zu sein, wenn die Nerven in der Prüfungssituation versagen. Prüfungsangst kann man am besten mit psychologischer Hilfe bekämpfen.“
9 Disziplin aufbringen:
Salchers Tipp für alle Schüler: „Schule ist manchmal wie ein langer Regen, durch den man durchmuss. Die Hauptmotivation ist, zu bestehen, bei seinen Freunden in der Klasse bleiben zu können und nicht ein zusätzliches Jahr in der Schule bleiben zu müssen!“
10 Mathematik-Hilfe:
Angstgegenstand für viele ist Mathematik. Salcher: „Online die Khan-Academy (de.khanacademy.org) nutzen. In 10-Minuten-Beispielen wird jedes Mathematik-Thema besterns aufgearbeitet. Empfehlenswert für Schüler – aber auch für Eltern, die mit ihren Kindern lernen.“