Verhaltene Aufnahme für Werk des 75-jährigen Österreichers.
Michael Haneke gehört zu Cannes wie die Croisette. Dass der österreichische Regisseur
mit seinem neuen Werk nun schon zum siebenten Mal um eine Goldene Palme mitrittert, gehört im 70. Jubiläumsjahr des Festivals zum Erwartbaren. Ob der 75-Jährige mit "Happy End" jedoch die dritte goldene Trophäe für sich reklamieren kann, bleibt angesichts der Reaktionen beim ersten Pressescreening zweifelhaft.
Erfolgsbesetzung
Haneke greift bei seinem Familienporträt einer nordfranzösischen Industriellenfamilie teils auf die Erfolgsbesetzung zurück, die er 2012 für "Amour" engagiert hatte: Frankreichs Altstar Jean-Louis Trintignant, den er damals aus einer beinahe zehnjährigen Abwesenheit wieder auf die Leinwand brachte, ist nun der lebensmüde Patriarch der Laurent-Sippe. Und als seine Tochter ist erneut die Grande Dame des französischen Kinos, Isabelle Huppert, mit von der Partie. Beide spielen auch in "Happy End" wieder Vater und Tochter.
Szenenapplaus
Für manche Einzelszenen erntete die auf viele Figuren verteilte Familienaufstellung zwar einige Lacher im Palais des Festival. Der Schlussapplaus für das Gesamtwerk fiel aber dünn aus - gerade für ein Werk von Cannes
-Veteran Haneke. Die offizielle Weltpremiere des Films ist für den Montagabend, 22.5., angesetzt.