Vier österreichische Autoren haben es in die österreichischen Buchcharts geschafft, die am Samstag veröffentlicht werden.
Für die österreichische Literatur gab es heuer so viele Vorschusslorbeeren wie nie zuvor: Die Buchkritiker der nationalen und internationalen Feuilletons, die Bücher Wochen vor ihrem offiziellen Erscheinen erhalten, kündigten die Romane von Michael Köhlmeier, Robert Me-nasse, Gerhard Roth, Thomas Glavinic, Peter Henisch und Co. in begeisterten Vorabberichten an.
Bestseller
Doch letztlich entscheiden die Leser und Käufer, ob
ein Buch zum Bestseller wird oder ein Liebling der Kritiker bleibt. Für vier
österreichische Literaten ist diese Frage jetzt geklärt: Robert Menasse,
Arno Geiger, Michael Köhlmeier und Gerhard Roth haben es mit ihren Novitäten
in die österreichische Buchbestenliste geschafft, die diesen Samstag
veröffentlicht wird (siehe Kasten rechts). Sie haben Joanne K. Rowlings von
den Medien massiv gehyptes Potter-Finale auf die Ränge verwiesen. Robert
Menasses erotomanische Satire Don Juan de la Mancha und Arno Geigers
Erzählband Anna nicht vergessen überholten sogar Donna Leon.
Die neue Buch Top-Ten: "Ja zu A"
1. Henning Mankell: "Die italienischen Schuhe". Roman |
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Ob Henning Mankell sich angesichts dieser Konkurrenz lange auf Platz eins behaupten wird, ist fraglich, zumal weitere großartige neue Romane aus heimischer Produktion – allen voran die für den Deutschen Buchpreis nominierten Romane von Thomas Glavinic und Peter Henisch – die Charts noch gar nicht geentert haben.
Patriotisch
Auffallend patriotisch beflügelt zeigte sich auch die
Profi-Jury aus Buchhändlern und Kritikern, die monatlich die ORF-Bestenliste
erstellen: Unter den Top Ten im September finden sich gleich acht
Österreicher – von Thomas Glavinics Das bin doch ich auf Platz eins bis
Peter Henischs Eine sehr kleine Frau auf Platz zehn. Einer Jurorin, die in
Deutschland als renommierte Literaturkritikerin tätig ist, stieß das sauer
auf: Die Auswahl grenze „ans Provinziell-Verbohrte“, so der Zuruf aus dem
Norden.
Lesungen
Die „nahezu unschlagbare Truppe“, wie die Neue Zürcher
Zeitung die heimischen Schriftsteller nannte, ist in den kommenden Tagen bei
Lesungen live zu erleben: am 13. 9. Josef Winkler in der Wiener Alten
Schmiede, am 16. 9. Robert Menasse im Wiener Rabenhof und Michael Köhlmeier
im Burgtheater, am 19. 9. Thomas Glavinic im Rabenhof und Peter Henisch in
der Alten Schmiede und am 21.9. Gerhard Roth im Akademietheater.