Von Verdi bis Wagner: Starker Abschied des Staatsopern-Direktors Ioan Holender, interessante Premieren zeichnen den Weg.
23 Monate Spielbetrieb dauert noch die „Ära Holender“ an der Wiener Staatsoper, bevor die nachfolgende „Ära Meyer“ mit einem kompakten Raritätenprogramm aus Hindemith, Janacek und Händel startet. Damit will der neue Direktor Dominique Meyer Publikumsinteresse suchen und finden. Die eher konservativen Wiener Abonnenten und auch die touristischen Gäste der Wiener Oper warten daher mit Spannung auf die letzten acht Premieren, die Ioan Holender bis zum Sommer 2010 geplant hat.
Die laufende Spielzeit bringt noch zwei Neuinszenierungen. Am 27. April wird Wagners Ring-Zyklus mit Siegfried fortgesetzt in der Regie von Sven-Eric Bechtolf (Dirigent: Franz Welser-Möst) mit Stephen Gould in der Titelrolle, Nina Stemme als Brünnhilde, Juha Uusitalo als Wanderer und Herwig Pecoraro als Mime. Am 7. Juni folgt Capriccio von Richard Strauss mit Renée Fleming, Angelika Kirchschlager, Michael Schade, Adrian Eröd, Bo Skovhus und Franz Hawlata. Philippe Jordan dirigiert; Inszenierung und Bühnenbild: Marco Arturo Marelli.
Gounod und Wagner
Die nächste Saison bringt als Herbstpremiere
Gounods Faust mit Angela Gheorghiu als Margarethe. Regie führt Nicolas Joel,
Mortiers Nachfolger als Chef der Pariser Oper, dirigieren wird Bertrand de
Billy. Am 8. Dezember folgt Wagners Götterdämmerung mit Eva Johansson als
Brünnhilde, Stephen Gould als Siegfried und Eric Halfvarson als Hagen. Die
dritte Premiere der Spielzeit 2008/09 ist eine Neuinszenierung von
Tschaikowskys Eugen Onegin; dann wird am 2. Mai mit Rheingold der neue
Ring-Zyklus abgeschlossen. Bis zum Sommer 2010 stehen insgesamt sechs
Aufführungen von Wagners kompletter Tetralogie in Bechtolfs Inszenierung und
mit Welser-Möst als Dirigent auf dem Programm der Staatsoper.
Schlusspremieren
Zwei Premieren von Ioan Holenders letzter
Staatsopern-Saison 2009/10 gelten Giuseppe Verdis Macbeth mit Simon
Keenlyside in der Titelrolle und der Oper Lady Macbeth von Mzensk von
Dimitri Schostakowitsch mit Angela Denoke in der stücktragenden Partie der
Katharina.