ORF-Journalist Feurstein setzte sich in seinem neuen Buch mit 10 berühmten Persönlichkeiten aus Österreich auseinander.
Natascha Kampusch, die Affäre um Kardinal Hans Hermann Groer, Berichte über Kinderschänder und Abschiebungen - ORF-Journalist Christoph Feurstein hat seine beruflichen Erfahrungen mit Kriminalfällen und menschlichen Schicksalen in einem Buch zusammengefasst und kommentiert. Anhand zehn exemplarisch ausgewählter Geschichten schildert der Redakteur darin seine Eindrücke und die Geschichten der Betroffenen. Das Buch im Überreuter Verlag wird am 21. Oktober in Wien präsentiert.
Einprägend und polarisierend
"[ein]geprägt - Täter
Opfer Menschen" so der Titel des 221-seitigen Buches, in dem Feurstein
auch den Tod von Baby Iris Maria nach Misshandlungen durch den Vater, seine
Begegnung mit dem KZ-Überlebenden Adolf Burger oder das Leben von Domina "Alice"
und "Madame Sue" beleuchtet. Über den Höhepunkt seiner bisherigen
Karriere - das erste Interview mit Natascha Kampusch spricht der Journalist
in dem letzten Kapitel seines Buches: "Ich bin davon überzeugt, ein
Interview mit einem Gewaltopfer ist niemals ein Wunschkonzert. Hier geht es
darum, was die Betroffene zu sagen bereit ist. Das Opfer gibt den Ton an,
niemand sonst."
Aufwühlend
"Wäre Natascha Kampusch nicht die
Persönlichkeit, die sie ist, wäre das Interesse an ihr schon längst
verschwunden", ist Feurstein überzeugt. Hätte sie das Opfer
dargestellt, das sich die Öffentlichkeit wünscht, gäbe es keine Schlagzeilen
mehr." Vehement spricht sich der ORF-Redakteur gegen die Aufdeckung
intimer Details gegen den Wunsch von Natascha Kampusch aus: "... vieles
kann auch ich nur vermuten und das ist gut so."
"[ein]geprägt - Täter Opfer Menschen" von Christoph Feurstein, ISBN: 978-3-8000-7385-6, Ueberreuter Verlag, 19,95 Euro