Premierenfieber

Märchen oder Horrortrip

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Zwischen Klassik und Moderne: In der Staatsoper startet Freitag „Der Nussknacker“, im Akademietheater hat „Verbrennungen“ Premiere.

Computerspiel versus Puppenspiel: Ausgehend von einem Weihnachtsfest der heutigen Zeit entführt Gyula Harangozós Neufassung des Nussknackers in die Traumwelt des Balletts von Petipa und Tschaikowski. Der Leiter des Balletts der Wiener Staats- und Volksoper orientiert sich dabei an der Choreografie des Russen Wassili Wainonen: „Es soll aussehen wie damals, ich möchte vom Modernen zurückträumen in die Klassik“, sagt Harangozó.

Integraler Bestandteil seiner Fassung sollen die Elevinnen und Eleven der Ballettschule der Staatsoper sein. Mit dem Nussknacker macht Harangozó den Auftakt zu einer auf junges Publikum zugeschnittenen Saison Coppelia, Puppenfee und Max und Moritz.

Prima Ballerina
In den Hauptrollen tanzen bei der Premiere Aliya Tanikpaeva und Andrian Fadeyev, Gast vom Kirow-Ballett, als Prinz Nussknacker. Am Sonntag interpretieren Irina Tsymbal und Gregor Hatala diese Parts.

Moderne
Der Klassik des Balletts in der Staatsoper steht heute im Akademietheater die Moderne gegenüber: Dort erlebt Wajdi Mouawads Drama Verbrennungen die österreichische Erstaufführung.

Das Stück des franko-kanadischen Autors mit libanesischen Wurzeln trägt autobiografische Züge: Die Zwillinge Jeanne (Melanie Kretschmann) und Simon (Daniel Jesch) reisen, vom Testament der Mutter veranlasst, in den Libanon, um Vater und Bruder zu suchen. Von den Wirren der Weltpolitik bislang verschont, finden sich die beiden auf einem Horrortrip durch einen heutigen Krisenherd wieder. Stefan Bachmann hat den zweiten Teil einer Tetralogie von Mouawad für das Akademietheater inszeniert.

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