Seit Freitag im Volkstheater, am Samstag im ORF: "Sonny Boys" mit Peter Weck und Harald Serafin begeistert das Publikum.
Neil Simons Sonny Boys ist eines der besten Boulevardstücke überhaupt. Es ist lustig, berührend, beklemmend. Es erzählt von zwei ehemals erfolgreichen Komödianten, Willie und Al, die für eine Nostalgieshow im Fernsehen noch einmal gemeinsam ihren berühmten „Doktor-Sketch“ aufführen sollen. Was freilich daran scheitert, dass die beiden einander nicht „schmecken“ können.
Geniale Grantscherben
Die größten Schauspieler haben sich um
diese Rollen gerissen, von Walter Matthau bis Gert Voss. Im Volkstheater
verkörpern Peter Weck, der 27 Jahre nicht mehr in Wien gespielt hat, und
Harald Serafin die beiden genialen Grantscherben. Und da sie beide genügend
Charisma besitzen, beginnen sie leise, bar jeder Outrage, und steigern sich
erst langsam in Richtung Furioso. Kleine Gesten (so bläht Serafin öfters die
Backen auf wie ein archaisches Tier, das sich gegenüber der feindlichen
Umwelt aufplustert) genügen den beiden Publikumslieblingen, um die großen
Beschwerlichkeiten und kleinen Boshaftigkeiten des Alters darzustellen.
Ovationen
Michael Schottenberg gelang eine weitgehend behutsame
Inszenierung, die allerdings in den Nebenrollen ziemlich schwächelte. Am
Ende Applaus, Bravos, Ovationen!